Duisburg. Für den MSV Duisburg beginnt am Samstag mit der Auswärtspartie beim TSV 1860 München die „Mission Klassenerhalt.“
Seinen 45. Geburtstag verbrachte Boris Schommers am Freitag im Kreis der Belegschaft. Der Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg flog mit seiner Mannschaft nach München. Die erste Dienstreise im neuen Jahr steht an. Die Zebras spielen am Samstag um 16.30 Uhr im Stadion an der Grünwalder Straße beim TSV 1860 München. Das Team kann dem Chef das schönste Geburtstagsgeschenk machen, indem es drei Punkte einsammelt. Geschenkpapier ist dabei nicht zwingend notwendig, Schommers würde sie auch ohne Verpackung nehmen.
„Ich freue mich auf das Spiel. Das wird spannend“, sagte Schommers unter der Woche. Klar: Am Samstag wird es den ersten Fingerzeig darauf geben, ob sich die harte Arbeit in der Winterpause auszahlen wird, ob die beiden Neuzugänge überzeugen, ob die Zebras im Abstiegskampf weiter Morgenluft wittern können.
MSV Duisburg: Bakalorz fällt lange aus
Die Vorfreude erhielt am Freitag jedoch einen kräftigen Dämpfer. Die ärztlichen Untersuchungen brachten für Marvin Bakalorz und den MSV keine erfreulichen Ergebnisse. Wie der MSV mitteilte, wird der Mittelfeldspieler, der sich am Mittwoch bei einem Zweikampf im Training eine Knieverletzung zugezogen hatte, mehrere Wochen ausfallen. Eine genaue Diagnose nannte der MSV nicht. Bakalorz hätte in den kommenden Partien eine tragende Rolle spielen sollen. Nun fallen am Samstag in München gleich zwei Sechser aus. Caspar Jander brummt seine Gelbsperre ab. Damit dürften Santiago Castaneda und Niclas Stierlin in München vor der Abwehrreihe aufräumen.
Im Zuge der Verletzung von Marvin Bakalorz steht bei einer weiteren Neuverpflichtung in der aktuellen Transferphase das defensive Mittelfeld im Fokus. Immerhin: Der MSV hatte sich in den letzten Wochen, als ein sofortiger Weggang von Caspar Jander noch denkbar war, bereits auf dem Markt umgesehen. Vielleicht sind die Regale ja noch nicht leer.
Schommers hat die Belastung im Blick
Nach einer verkorksten Hinrunde muss bei den Zebras nun alles passen, damit im Abstiegskampf die Rettung noch gelingen kann. Chris Schmoldt, Kaderplaner bei den Meiderichern glaubt, dass die Mannschaft die gute Stimmung, die in den letzten Wochen des alten Jahres aufgekommen war, ins neue Jahr transportieren konnte. Immerhin: In den letzten fünf Spielen setzte es für die Zebras nur eine Niederlage, ansonsten verbuchte der MSV acht Punkte. Hinzu sorgten die Neuverpflichtungen Daniel Ginczek und Ahmet Engin für frischen Wind. Und letztlich erzielte das Schommers-Team in den beiden Testspielen insgesamt neun Treffer.
Klar dürfte sein: Die Chancen des MSV auf ein glimpfliches Saisonende werden im Zusammenhang mit den Leistungen der beiden Neuzugänge stehen. Sowohl Ginczek als auch Engin kamen mit limitierter Spielpraxis nach Duisburg. Und ausgerechnet zum Start steht eine englische Woche mit den Partien bei 1860 München, gegen den Halleschen FC (Dienstag, 23. Januar) und beim SSV Ulm 1846 (Samstag, 27. Januar) auf dem Programm. Das gilt für die meisten Mannschaftsteile, aber für Ginczek und Engin ist es besonders wichtig: Die Steuerung der Belastung wird in den nächsten sieben Tagen wichtig sein.
„Das sind brutal wichtige Spiele. Wir müssen genau schauen, wer wann spielt“, sagt Boris Schommers, der hinzufügt: „Trotz der Ausfälle werden wir genügend gesunde Spieler haben.“ Somit hält sich der Coach die Option offen, in den drei Spielen etwas zu rotieren. Dies könnte auch in der Innenverteidigung zum Thema werden: Sebastian Mai und Marvin Knoll lagen zuletzt durch Erkrankung und Verletzung auf Eis, meldeten sich aber in dieser Woche im Mannschaftstraining zurück.
Nicht nur die beiden Zugänge müssen sofort zünden, die gesamte Mannschaft muss schnell abliefern. Mit 1860 München und dem Halleschen FC sind gleich zwei Konkurrenten im Abstiegskampf die ersten beiden Gegner. Da gilt nicht nur „Verlieren verboten“, die Zebras stehen unter Zugzwang zu siegen. Gemeinhin gelten vier Punkte aus den ersten beiden Partien als Pflichtprogramm. Das Feld der Abstiegskandidaten ist weiterhin überschaubar: Derzeit gelten nur sechs Teams als bedroht. Nur zwei werden sich am Ende retten können.
Insgesamt blickt Boris Schommers auf eine gelungene Vorbereitung zurück. „Viele Prozesse laufen gut. Die Automatismen greifen weiter“, unterstreicht der 45-Jährige. Der Coach hofft, dass einige Baustellen geschlossen sind. Im Angriff soll nun mehr Zug im Spiel sein. Wie der Trainer verriet, hat sich das Team in den letzten Wochen intensiv mit Standards befasst – und das nicht nur in der Defensive. Nach Freistößen und Eckbällen soll es künftig häufiger im gegnerischen Tor klingeln – aus Duisburger Sicht am besten schon in München.