Duisburg. MSV-Trainer Boris Schommers will die Abstiegstrennmarke bis Weihnachten überwinden. Doch trotz des 0:0 in Mannheim ist der Rückstand nun größer.
Bis zur Winterpause will sich Trainer Boris Schommers mit den Drittliga-Fußballern des MSV Duisburg an den Strich, der die Abstiegsplätze vom Mittelfeld trennt, heranrobben. Bestenfalls möchte er noch vor dem Weihnachtsfest diesen Strich überspringen. Der Weg dorthin ist noch lang. Das 0:0 am Sonntag beim SV Waldhof Mannheim reichte nur dazu aus, um diese Mission nicht noch zusätzlich zu erschweren. Der Rückstand zu Platz 16 beträgt inzwischen sogar sechs statt fünf Zähler. Wie ein 0:0 eben so ist: nichts verloren, nichts gewonnen, aber immerhin Vorletzter.
An den grundsätzlichen Problemen hat sich bei der Dienstreise nach Mannheim nur wenig geändert. Trotz zwischenzeitlicher Dominanz auf dem Platz fehlt im Angriff weiterhin die Durchschlagskraft. In den vier Spielen unter Boris Schommers gelang dem MSV nur ein Treffer, durch ein Essener Eigentor. Schommers hat bei der Besetzung seiner Offensive schon viel probiert. In der Kurpfalz setzte er auf die Doppelspitze Chinedu Ekene/Benjamin Girth. Ein Ertrag blieb aus.
MSV Duisburg in der Offensive zu harmlos
Bezeichnend war, dass Abwehrchef Sebastian Mai die beste Tormöglichkeit auf dem Kopf hatte. Der 29-Jährige ist mit drei Treffern der aktuelle Torschützenprinz der Zebras. Noch scheut sich Schommers davor, den 1,95-Meter-Mann hauptamtlich wieder in den Sturm zu beordern. Der Coach will Mai als Stabilisator in der Abwehr sehen. Der Kapitän geht hier mit Kampfgeist voran. Mai gibt selbstkritisch zu, dass ihm der ein oder andere Ball im Gefecht verspringt, insgesamt sieht er die Duisburger Defensive aber gut aufgestellt.
Bis zur Winterpause stehen für den Spielverein noch sieben Partien an, darunter fallen die Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten VfB Lübeck und SC Freiburg II. Aber der MSV wird auch gegen stärkere Teams punkten müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Am Samstag schlägt der FC Ingolstadt 04 (14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) auf. Sebastian Mai weiß, dass der Punkt in Mannheim nur dann wertvoll sein wird, wenn ein Dreier gegen die Schanzer gelingt. „Wir wollen unseren Fans dann endlich wieder einen Sieg schenken“, sagte der Kapitän in Mannheim.
Im Januar soll dann – mindestens – eine neue Offensivkraft bei den Meiderichern anheuern und mehr Qualität und mehr Durchschlagskraft in den Angriff einbringen. Stürmer sind indes heiß begehrt – die Personalien müssen passen. Das hatte Präsident Ingo Wald indes bereits vor der letzten Transferphase betont. Es passte aber nur wenig.
Pledl erneut ein Aktivposten beim MSV Duisburg
Ein Neuzugang steht aufgrund seiner langen Ausfallzeit noch am Beginn seiner Bewährungsproben. Thomas Pledl, in Mannheim nun zum dritten Mal in Folge nach seiner Schulterverletzung im Einsatz, zeigt auf dem Platz zumindest bereits, dass er ein Aktivposten sein kann, der Schwung ins Spiel bringt. Niklas Kölle könnte ihm bald folgen. In dieser Woche will der Außenspieler, der ebenfalls nach einer schweren Schulterverletzung zurückkommt, die Arbeit im Mannschaftstraining intensivieren. In der Schlussphase der letzten Spielzeit hatte er angedeutet, dass er in die Fußstapfen des längst vermissten Moritz Stoppelkamp, der jetzt für Rot-Weiß Oberhausen kickt, treten kann.
Auch interessant
Auch Marvin Bakalorz soll nach seiner Sprunggelenkverletzung in dieser Woche wieder zur Mannschaft stoßen. In der letzten Saison war der defensive Mittelfeldspieler Leistungsträger. Seit dem Sommer spielt der 34-Jährige nur eine untergeordnete Rolle. Ein leistungsstarker Bakalorz wäre ein weiterer „gefühlter“ Neuzugang.