Duisburg. Im Derby gegen Essen geht es für den MSV Duisburg um viel Prestige – Punkte sind aber wichtiger. Trainer Schommers setzt dabei auch auf die Fans.

Viele Fans sind enttäuscht und frustriert, einige haben resigniert. Aber die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg werden sich auch am Samstag auf ihre Anhänger verlassen können. Beim Derby gegen Rot-Weiss Essen, das um 14 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena beginnt, dürfen sich die Zebras auf einen Hexenkessel freuen. In den letzten Wochen unterstützten die Anhänger das Team von der ersten Minute an.

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Der neue Trainer Boris Schommers traf sich unter der Woche mit Fanklub-Vertretern. Der 44-Jährige sprach später von einem kritischen Diskurs. Er nahm aber die Gewissheit mit, dass es am Support gegen RWE nicht mangeln wird. „Es ist ein Kompliment wert, dass die Fans immer noch hinter der Mannschaft stehen“, sagt Schommers. Der Trainer versuchte, den Anhängern dabei deutlich zu machen, dass „du nicht alles innerhalb von zehn Tagen korrigieren kannst.“

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Der Trainer ist überzeugt davon, dass sich die Mannschaft auf dem Weg mit ihm verbessern wird. Allerdings drängt die Zeit. Der MSV benötigt schnell Punkte, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze nicht abreißen zu lassen. Sportchef Chris Schmoldt hat da nicht nur das Revierderby im Blick. Am Sonntag, 5. November, 13.30 Uhr, steht das Auswärtsspiel beim SV Waldhof Mannheim an. „Das sind für uns schon zwei wichtige Spiele“, sagt der 40-Jährige. Derzeit beträgt der Rückstand der Zebras, die das Spiel in Saarbrücken noch nachholen müssen, fünf Punkte.

Unter der Woche – an den letzten beiden Tagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit – arbeitete Schommers mit seinen Jungs im Offensivbereich. Jede Statistik liest sich hier derzeit wie ein Gruselroman: Der MSV erzielte erst sieben Ligatore – darunter war kein Tor eines etatmäßigen Stürmers. Nicht einmal in 120 Minuten plus Nachspielzeit gelang im Pokal gegen den Oberligisten KFC Uerdingen ein Torerfolg. In den letzten sechs Pflichtspielen erzielte lediglich Caspar Jander einen Treffer – das Siegtor gegen die SpVgg Unterhaching.

MSV Duisburg bangt um Mogultay

Aber Trainer Boris Schommers kann sich keinen neuen Angreifer backen – er muss das aktuelle Personal auf Kurs und in Torlaune versetzen. Sebastian Mai dürfte dabei weiterhin als Abwehrchef fungieren. Mai nimmt sich dabei auch als Kapitän in die Pflicht. „Wir müssen enger zusammenrücken, wir müssen mehr zusammenarbeiten, wir müssen mehr kommunizieren“, so der 29-Jährige.

Chefcoach Boris Schommers (links) und Assistent Philipp Klug wollen beim MSV Duisburg die optimale Aufstellung austüfteln.
Chefcoach Boris Schommers (links) und Assistent Philipp Klug wollen beim MSV Duisburg die optimale Aufstellung austüfteln. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Während Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz neben dem Langzeitverletzten Niklas Kölle ausfällt, stehen noch dicke Fragezeichen hinter den angeschlagenen Tim Köther, Pascal Köpke und Baran Mogultay, der sich erst am Mittwoch im Training eine schwere Knöchelprellung zugezogen hatte. Ohne den 19-Jährigen müsste Schommers auf der linken Abwehrseite einen „Ortsfremden“ einsetzen.

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Das Derby war am Freitag noch nicht ausverkauft. Am Mittag standen noch rund 2000 Eintrittskarten für die Oberränge auf der Haupt- und auf der Gegengeraden zur Verfügung. Das Essener Kontingent (5000 Karten) ist schon seit mehreren Tagen vergriffen. Die Stadiontore öffnen bereits um 12 Uhr. Der MSV Duisburg empfiehlt eine zeitige Anreise und verweist auf die Verkehrsbeeinträchtigungen im Stadtgebiet.