Krefeld. Der MSV Duisburg hat das Debüt des neuen Trainer Boris Schommers verpatzt und ist im Niederrheinpokal gegen den KFC Uerdingen ausgeschieden.
Die Krefelder Grotenburg ist derzeit eine Baustelle, die Katakomben sind entkernt. Die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg zogen sich vor dem Niederrheinpokal-Spiel beim Oberligisten KFC Uerdingen am Mittwoch im alten Stadionknast hinter der Kurve um. Das dürfte der neue Trainer Boris Schommers bei seinem Debüt nun auch nicht erwartet haben. Aber nicht nur das: Die Meidericher plumpsten mit dem neuen Coach gleich einmal in Baugrube. Der MSV blamierte sich mit einer 0:1 (0:0)-Niederlage nach Verlängerung bis auf die Knochen. Zum fünften Mal in Folge schied der MSV im Landespokal aus.
Die MSV-Spieler in der Einzelkritik
Die Anreise war für die MSV-Profis mit einem bitteren Zwischenfall verbunden. Vor dem Stadion griffen Uerdinger Ultras den Duisburger Mannschaftsbus an. Einzelne KFC-Fans traten gegen den Bus und warfen Bierflaschen auf das Fahrzeug. Die Polizei griff ein, sperrte kurz die Straße, der Bus konnte die letzten Meter auf den Parkplatz dann doch noch sicher zurücklegen. Der MSV will nun Anzeige gegen Unbekannt erstatten.
Schommers setzte auf Bakalorz
Der neue Coach Boris Schommers setzte auf ein 4-2-3-1-System und in seiner ersten Aufstellung auf Routinier Marvin Bakalorz. Der Mittelfeldspieler hatte zuletzt nur eine untergeordnete Rolle gespielt – auch aus gesundheitlichen Gründen, wie es beim MSV geheißen hatte. Der Ex-Uerdinger Kolja Pusch, zuletzt mit Adduktorenbeschwerden außer Gefecht, war ebenfalls von Beginn an dabei. Krank fehlte hingegen Stammtorhüter Vincent Müller. Max Braune hütete das Tor. Da auch Ersatzmann Dennis Smarsch noch nicht fit war, rückte U-19-Keeper Dominic Grehl für den Fall der Fälle dem Kader an.
Benjamin Girth, diesmal wieder der Mann im Duisburger Angriffszentrum, verbuchte in der fünftemn Minute die erste Chance per Kopf, schloss aber zu zaghaft ab. Mit einem Wumms war Kolja Pusch in der 16. Minute zur Stelle. Einen Freistoß aus 18 Metern knallte er aber nur an die Latte. Der MSV dominierte das Geschehen. Der KFC bemühte sich um Nadelstiche, scheiterte aber immer wieder am letzten Pass. Aber auch bei den Zebras mangelte es an der Präzision, sodass klare Chancen rar waren.
Erste Großchance für Uerdingen kurz vor der Pause
In der 40. Minute verbuchte der KFC seine erste Großchance. MSV-Abwehrspieler Sebastian Mai setzte per Fehlpass Florian Abel in Szene. Der Uerdinger verfehlte das Tor per Distanzschuss nur knapp. Vier Minuten später klärte Mai unzureichend per Kopf, Hinata Gonda kam an den Ball, den er über Duisburger Tor setzte.
Der MSV tat sich im zweiten Durchgang weiter schwer. In der v60. Minute scheiterte Tim Köther mit einem Distanzschuss, den KFC-Keeper Marvon Gomoluch über die Latte lenkte. Boris Schomers brachte in der 61. Minute mit Pascal Köpke und Phillip König zwei frische Offensivkräfte für die wieder einmal enttäuschenden Benjamin Girth und Alexander Esswein. Kurz danach verpasste erst einmal der KFC durch Hinata Gonda die Führung.
MSV Duisburg kurz vor dem Ende im Glück
In der 75. Minute konnte Uerdingens Schlussmann Marvin Gomoluch einen Schuss von Pascal Köpke so eben noch parieren. In der 87. Minute faustete der Keeper erneut einen Köther-Ball über die Torlatte. In der Nachspielzeit jubelten die KFC-Fans. Ex-MSV-Nachwuchsspieler Pascale Talarski schoss den Ball unter die Latte. Die Situation war strittig: Uerdinger Spieler und Fans hatten den Ball hinter der Linie gesehen. Die Bilder im Videostream zeigten später: Der Ball war drin! So bekam der MSV noch die Verlängerung geschenkt.
In der 107. Minute sah auch Schiedsrichter Alexander Schuh den Ball im Duisburger Tor. Nach einem Fehlpass von Sebastian Mai setzte der kurz zuvor eingewechselte Fabio Ribeiro den Ball zum 1:0 in den Winkel. In der 118. Minute wurde es dramatisch: Marvin Knoll setzte einen Freistoß an den Innenpfosten. MSV-Fans zündeten Leuchtraketen, kurzzeitig drohte ein Abbruch. So gab es nur den Duisburger Absturz.