Duisburg. Der MSV Duisburg verliert das Heimspiel gegen den SC Verl trotz einer 2:0-Führung mit 2:3. 40 starke Minuten reichen nicht. Die Einzelkritik.

Vincent Müller: Im Tor da steht ein armer Mann. Müllers Vorderleute verteidigten nicht konsequent genug. Da hatte der Keeper dreimal das Nachsehen. Dieses Mal gelang es ihm auch nicht, einen dieser Fehler mit einer Teufelstat zu retten. Note 3

Joshua Bitter: Der Rechtsverteidiger zeigte den Kollegen wie Offensive geht. Bitter leitete das 1:0 mit seiner Balleroberung ein und traf dann auch selbst. Später servierte er für Niclas Stierlin, der seine perfekte Flanke nicht mit dem 3:0 veredeln konnte. Nach der Pause war auch Bitter längst nicht mehr so effektiv. Sah Gelb. Note 2

2:3! MSV Duisburg am Boden! SC Verl dreht das Spiel - "Ziegner-raus"-Rufe

Marvin Knoll: Der Defensivspezialist, üblicherweise auf der Sechs unterwegs, vertrat Sebastian Mai in der Innenverteidigung. In der ersten Halbzeit ging das gut. Im zweiten Durchgang war es für ihn deutlich schwieriger, die Reihen zu ordnen. Der MSV schwamm und Knoll schwamm mit. Note 4

Tobias Fleckstein: Der Innenverteidiger übernahm für den Posten von Marvin Senger, der bis dahin vor dem Tor arbeitete. Auch Fleckstein war vor der Pause stark, aber wie seine Kollegen sichtlich überrascht, als Esswein vor der Pause den Ball verlor und damit den Weg in den Strafraum freimachte. Note 3

Tim Köther: Der spät eingekaufte Neuzugang spielte wieder auf der linken Abwehrseite. Köther hielt seine Seite dicht. Nach vorne leistete er eher wenig. Note 4

Niclas Stierlin: Der Sechser (36.) hätte das 3:0 nach schöner Flanke von Bitter machen müssen. Keeper Luca Unbehaun konnte den Ball jedoch abwehren. Der Moment hätte das Spiel entscheiden können und allen Zebras einen netten Abend ermöglicht. Im normalen Alltag in der Defensive leistete Stierlin einen guten Job. Jedenfalls eine Halbzeit lang. Nach 66 Minuten war der Arbeitstag beendet, da stand es bereits 2:2. Ziegner suchte mit Anhari nach mehr offensiver Initiative. Note 4

Santiago Castenada (l.) machte ein ordentliches Spiel für den MSV Duisburg.
Santiago Castenada (l.) machte ein ordentliches Spiel für den MSV Duisburg. © firo | Unbekannt

Santiago Castaneda: Der 18-Jährige Amerikaner bekam erneut das Vertrauen des Trainers und durfte wie in Regensburg von Anfang an ran. Castaneda zeigte Übersicht und Spiellust auf der Sechs. So lange es lief. Und das war nur in der ersten Halbzeit. Note 3

MSV Duisburg: Alexander Esswein verliert den Ball vor dem 1:2

Alexander Esswein: Trainer Ziegner hatte vor dem Spiel gesagt, der Neuzugang brauche noch bis nach der Winterpause, um bei 100 Prozent zu sein. Ganz offenbar. Der Mann mit Bundesliga-Erfahrung hatte auf der rechten Offensivseite keinen echten Moment. Dafür unterlief ihm der Ballverlust vor dem ersten Tor der Gäste. Nach gut einer Stunde musste Esswein raus. Note 5

Caspar Jander: Die Woche mit der U20-Nationalmannschaft hatte das Talent sichtlich beflügelt. Jander spielte eine überragende erste Halbzeit. Der Mann im zentralen Mittelfeld bereitete beide MSV-Tore vor. Danach legte er für wenig zielsichere Kollegen auf. Die Bestnote verdarb sich Jander, weil er beim 2:2 sehr nahe, aber nicht nah genug am Torschützen Corboz stand. Im zweiten Durchgang legte er dann wieder für Hamza Anhari auf. Der Kollege ließ dann einen perfekten Ball und eine große Chance verspringen. Sah als ausgewechselter Spiel Gelb wegen Reklamierens. Note 2

Pascal Köpke: Die Offensivkraft auf der linken Seite hatte im ersten Durchgang zwei gute Möglichkeiten. Köpke ließ beide aus. Davor und danach eher weniger zu sehen. Note 5

Sebastian Mai: Der Innenverteidiger ging fremd und nach vorn. Trainer Ziegner hatte seinen Kapitän in die Spitze beordert. Eine Maßnahme mit enormer Wirkung. Mai war am 1:0 beteiligt und schoss den zweiten MSV-Treffer gleich selbst. Einmal merkte man ihm an, dass er keine gelernte Offensivkraft ist. Mai lief viel, half hinten bei Standards mit aus und tat, was er konnte. In der Schlussphase verließ ihn die Kraft. Verständlich Note 2

MSV-Kapitän Sebastian Mai bejubelt seinen Treffer zum 2:0.
MSV-Kapitän Sebastian Mai bejubelt seinen Treffer zum 2:0. © Ralf Ibing/firo | Unbekannt

Hamza Anhari: Kam für Stierlin (66.). Hatte das 3:2 auf dem Fuß, ließ den Ball aber verspringen. Anhari wollte viel, wirkte aber in seinen Aktionen überhastet. Note 4

Jonas Michelbrink: Kam für Alexander Esswein (66.). Der Mittelfeldmann spielte bei dem Versuch, mit letzter Kraft den Dreier zu retten, keine Rolle. Note 5

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Robin Müller: Kam für Caspar Jander (76.) Man muss hoffen, dass der Wechsel erfolgte, weil Jander müde war. Müller konnte ihn jedenfalls nicht ersetzen. Note 5

Benjamin Girth: Kam für Pascal Köpke (76.): Girth hätte für Entscheidung gesorgt, hätte der Linienrichter nicht die Fahne gehoben. Seine Flanke in der 90. Minute lenkte Torge Paetow ins eigene Tor. Hätte, hätte… Note 4