Duisburg. Der MSV Duisburg steckt in der Mega-Krise. Gegen den SC Verl verlieren die Zebras trotz einer 2:0-Führung. Fans pfeifen nach dem Abpfiff.
Total verbockt. Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg verlor das wegweisende Heimspiel gegen den Tabellensiebzenten SC Verl. Vor 10.447 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena kassierten die Hausherren den Treffer zum 2:3 (2:1)-Endstand in der Nachspielzeit durch Mael Corboz. Der Ex-Duisburger hatte bereits zuvor zwei Treffer für den Gast erzielt und damit die frühe 2:0-Führung der Meidericher ausgeglichen. Erneut zeigte der MSV seine Spielfreude nur eine Halbzeit. Im zweiten Durchgang mühte sich die Elf mehr, als das sie spielte.
Der Spielverein bleibt damit weit unten in der Tabelle. Wenn am Wochenende die Dinge schlecht laufen, droht ein Absturz ans Tabellenende. In der Arena waren in der zweiten Halbzeit deutliche „Ziegner raus“-Rufe zu hören.
MSV Duisburg gegen SC Verl: Der Live-Ticker zum Nachlesen
MSV Duisburg - SC Verl 2:3
Schwierige Situation erfordern mutige Entscheidungen. Trainer Torsten Ziegner wagte sie. Der Coach beorderte wie schon im Februar beim 4:0 über den FSV Zwickau seinen Innenverteidiger Sebastian Mai in den Sturm. Marvin Knoll fegte dafür vor dem eigenen Tor gemeinsam mit Tobias Fleckstein, der ebenfalls sein Startelfdebüt gab. Das sah zunächst aus, als hätte jemand auf den Panik-Knopf gedrückt. Falsch gedacht.
Die Notmaßnahme zeigte sofort Wirkung. Nach 13 Minuten führten die Meidericher mit 2:0. Mai war an beiden Toren beteiligt. In der achten Minute eroberte Joshua Bitter den Ball, passte zu Mai, der zu Caspar Jander. Und der frisch gebackene U20-Nationalspiler steckte die Kugel perfekt zurück auf Bitter. Der Außenverteidiger ließ sich nicht bitten.
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Keine fünf Minuten später leitete Sebastian Mai selbst den nächsten klugen Angriff ein. Wieder wusste Jander, wo der Ball am besten aufgehoben war: am rechten Fuß von Sebastian Mai. Aus 16 Meter traf der Kapitän flach zum 2:0. Kurios, das erste echte Stürmertor für den Spielverein schoss ein gelernter Torverhinderer.
Der wuchtige Beginn setzte ein Ausrufezeichen. Die Hausherren hatten sich nach der frühen und deutlichen Führung nur kurz eine Atempause gegönnt. Danach taktete wieder der MSV den Rhythmus der Partie. Niclas Stierlin (36.) forderte prompt mit einem Kopfball den Verler Keeper zu einer Glanztat heraus.
Pascal Köpke hatte zuvor die große Chance aufs 3:0. Köpkes Abschluss war viel zu schwach, um Torhüter Luca Unbehaun in Verlegenheit zu bringen. Nach 30 Minuten ließ Köpke den nächsten Ball in aussichtsreicher Position verspringen. Man mag es dem Meidericher nachsehen, er ist nur eine Offensivkraft. Die haben derzeit Ladehemmung. Nebenbei: Bachirou Salou, der Topstürmer aus Bundesliga-Zeiten, feierte im Stadion seinen 53. Geburtstag. Ach hätten sie doch einen Salou!
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Eine andere gelernte Kraft fürs Toreschießen, Alexander Esswein, leitete den unfröhlichen Teil des Abends. Sein Ballverlust am eigenen 16er öffnete die Tür zum Anschlusstreffer der Gäste durch den Ex-Duisburger Mael Corboz (45.). Der Treffer kam aus dem Nichts. Verl hatte sich bis dahin keine Chance erarbeitet. Verl übernahm nach dem Wechsel und nutzte eine weitere Schlampigkeit in der MSV-Abwehr erneut durch Mael Corboz (56.) zum Ausgleich. Mit einem Mal waren die eben noch so souveränen Gastgeber in hoher Not. Der MSV quälte sich nur noch. Der eingewechselte Hamza Anhari ließ eine schöne Schusschance aus. Und dann war doch noch Jubel. Girth (90.) flankte vors Tor. Ein Verler Bein lenkte den Ball über die Linie. Doch zu früh gefreut. Schiedsrichter Luca Jürgensen pfiff den Treffer wegen einer Abseitsstellung ab. Nur Augenblicke später schubste Corboz mit seinem Schuss nach einer Ecke seinen Verein in den Totalschaden.