Duisburg. Der Trainer des MSV Duisburg bemängelte nach dem 1:1 gegen den SSV Ulm 1846 zudem die Einstellung einzelner Spieler.

Sichtweisen können sich schnell ändern. Vor der Englischen Woche hatte Torsten Ziegner, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, noch frohlockt, sein Team sei besser als im Vorjahr besser besetzt. Homogener und in der Offensive breiter aufgestellt. Die Zebras verbuchten in den drei Spielen nun eine Niederlage und zwei Unentschieden. Nach dem mageren 1:1 gegen Aufsteiger SSV Ulm 1846 am Freitagabend schlug der Coach kritische Worte an und stellte dabei auch die Qualitätsfrage – ohne auf einzelne Spieler einzugehen.

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MSV Duisburg: Klare Worte von Torsten Ziegner

„Der eine oder andere muss schauen, ob er in der Lage ist, in der 3. Liga Woche für Woche auf einem Niveau zu spielen, wo wir erfolgreich spielen können“, sagte der 45-Jährige, der auch die Einstellung seines Personals anmahnte: „Zu kämpfen ist das Mindeste, was man tun kann.“ Der Fan hat so etwas in den letzten Jahren schon häufig gehört – nicht nur von Ziegner, sondern auch von seinen Vorgängern.

Als „sensationell“ hatte der Duisburger Trainer vor anderthalb Wochen noch den Umstand bezeichnet, dass innerhalb von sieben Tagen drei Spiele auf dem Programm standen. Am Ende der Wettkampftrilogie stehen nun Frust und Katzenjammer. Der Coach räumt ein: „Ja, es ist ein Fehlstart.“

Ulms Bastian Allgeier (links) bejubelt ein einfaches Tor gegen den MSV Duisburg.
Ulms Bastian Allgeier (links) bejubelt ein einfaches Tor gegen den MSV Duisburg. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Von einer besser aufgestellten Offensive ist noch nichts zu sehen. Die drei bislang erzielten Tore gehen auf das Konto von Innenverteidigern: Sebastian Mai traf in Halle und gegen Ulm, Marvin Senger war in Freiburg für die Zebras erfolgreich. In der Sturmspitze gibt es aktuell noch keine Lösung: Benjamin Girth und Pascal Köpke – beide waren in der Vorbereitung länger verletzungsbedingt außer Gefecht – konnten bislang nicht zünden.

Die Abwehr ist weiterhin schlecht sortiert und macht es dem Gegner leicht, Tore zu erzielen. Das Tor zum 1:1 des Ulmers Bastian Allgeier kommentierte Ziegner am Freitag so: „Wenn ein Spieler da alleine ist, dann stimmt etwas nicht.“ Schon beim Heimauftakt gegen den TSV 1860 München (0:3) hatte etwas nicht gestimmt: Manfred Starke kam bei seinem Treffer zum 0:1 mutterseelenallein zum Abschluss.

MSV Duisburg: Charaktertest im FVN-Pokal

Mittlerweile ist Torwart Vincent Müller beim MSV der Mann, der den Schaden in Grenzen hält. Galt der 23-Jährige in der Vorbereitung aufgrund seines Fitnesszustandes noch als Problemfall, rettete er nun in den Spielen gegen Halle und gegen Ulm in der Schlussphase mit seinen Paraden den Punktgewinn. Bezeichnenderweise stellte Ulms Trainer Thomas Wörle fest: „Wir müssen das Spiel gewinnen, waren aber nicht kaltschnäuzig genug.“ Dabei hatte der MSV zunächst in der ersten Halbzeit einen starken Vortrag abgeliefert. „Ich verstehe nicht, wie wir das Spiel nach der Führung aus der Hand geben konnten“, war MSV-Präsident Ingo Wald nach der Punkteteilung entsetzt.

MSV Duisburg: Charaktertest im Niederrheinpokal

Am Mittwoch steht für die Zebras nun der Charaktertest im Nieder­rheinpokal gegen den Bezirksligisten FSV Vohwinkel an. Die Zebras sind dann ab 19 Uhr im PCC-Stadion nicht nur gefordert, ihre Pflicht zu erfüllen, sondern auch eine überzeugende Leistung abzuliefern. Am Sonntag geht es dann mit dem Auswärtsspiel bei Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg (16.30 Uhr) weiter. MSV-Sportchef Ralf Heskamp denkt da bereits an die dann folgende Länderspielpause: „Wir müssen jetzt schauen, dass wir auch vor dem Hintergrund unserer angespannten Personalsituation da jetzt durchkommen.“

Ein weiterer Neuzugang war derweil auch am Sonntag noch nicht an Bord.