Duisburg. Drei Tage vor dem ersten Saisonspiel sind beim MSV noch nicht alle Personalfragen beantwortet. Der Trainer äußert sich zu möglichem Neuzugang.
Vorhang zu – und alle Fragen offen. Die Pressekonferenz, zu der Fußball-Drittligist MSV Duisburg drei Tage vor dem Saisonstart beim SC Freiburg II (Sonntag, 16.30 Uhr, Dreisamstadion) geladen hatte, hinterließ die Teilnehmenden nicht wesentlich informierter, als sie es vorher schon waren.
Die Kardinalfrage, die sich am Ende der Vorbereitung stellt, wollte – oder konnte – Trainer Torsten Ziegner nicht erschöpfend beantworten: Wer steht im ersten Meisterschaftsspiel zwischen den Pfosten der Zebras? „Einer unserer Torhüter“, erwiderte er darauf wenig überraschend. Die weitere Erläuterung des Statements: „Wir werden es wie in der letzten Saison halten. Entscheidungen erfahren zuerst die Spieler, dann der Rest.“
Der Rückschluss daraus müsste lauten: Auch die betroffenen Akteure sind bislang nicht darüber informiert, ob sie denn nun den Start- oder den Bankplatz erhalten – was ja gerade auf der neuralgischen Torhüterposition in der Regel eine Entscheidung mit gewisser Nachhaltigkeit ist. Gute Argumente haben letztlich beide Kandidaten gesammelt: sowohl Neuzugang Dennis Smarsch als auch der letztjährige Stammkeeper Vincent Müller, für den der Ex-Hamburger wohl eindeutig eine größere Herausforderung darstellt als sein vorheriger Stellvertreter Lukas Raeder. Dass am Ende Youngster Max Braune als lachender Dritter aus dem Positionskampf hervorgeht, dürfte trotz aller Qualitäten eher auszuschließen sein.
Auch das zweite Hauptthema, mit dem sich rund um den MSV in den vergangenen Wochen beschäftigt wurde, wird wohl frühestens am Samstag bei der Abfahrt in den Süden zumindest ansatzweise geklärt sein – das der Offensivbesetzung. Da überraschte Torsten Ziegner immerhin mit der Feststellung: „Aus dem Kader können alle mitfahren.“ Das gilt dann also auch für Pascal Köpke, den Neuzugang aus Nürnberg, in den viele Erwartungen gesetzt werden, der aber eben aufgrund einer Verletzung nicht nachdrücklich zeigen konnte, wie er diesen gerecht werden will. „Bei ihm wird es ein Wettlauf mit der Zeit“, schränkte der MSV-Coach allerdings auch ein. Das lässt sich zumindest so interpretieren, dass Ziegner den 27-Jährigen schon ganz gern als Alternative in der Hinterhand hätte, um den Freiburgern für ihre Spielplanung mehrere Optionen an die Hand zu geben.
König wieder voll im Training
Rein theoretisch könnte dazu auch Phillip König zählen. Der Angreifer nimmt wieder uneingeschränkt am Mannschaftstraining teil. Nach einer vom Ertrag her unbefriedigenden Premierensaison beim MSV ist der Ex-Kieler dennoch kein realistischer Kandidat für einen Platz in der Startelf.
Vielleicht könnte sich dort auch jemand finden, mit dem im Moment gar nicht zu rechnen ist – sprich: ein Last-Minute-Neuzugang. „Wir sind mit Kandidaten auf der Zielgeraden, manchmal kann es im Fußball schnell gehen“, antwortete Torsten Ziegner auf die entsprechende Frage vielsagend. Dann wäre tatsächlich der MSV mal die vielzitierte Wundertüte, als die ansonsten Auftaktgegner Freiburg oft bezeichnet wird.