Duisburg. Der MSV Duisburg hatte beim Hettwer-Transfer keine Alternativen. Weitere Talente stehen aber im Fokus. Ein Kommentar.

Der MSV Duisburg verlor nun mit Julian Hettwer ein großes Talent an Borussia Dortmund und damit einen Spieler, dessen Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Zebras werden vor allem das Tempo des 20-Jährigen in ihrem Spiel vermissen. Trotzdem war der Transfer mit dem BVB – auch aufgrund der Vertragslage – am Ende die richtige Entscheidung des MSV.

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Mit Blick auf die finanzielle Situation der Meidericher, deren Kader auch vor dem Hettwer-Abgang noch nicht komplett war, macht der Verkauf Sinn. Und – der MSV Duisburg versteht sich weiterhin als Ausbildungsverein. Zu diesem Konzept gehört, junge Spieler mit Gewinn zu transferieren. Der MSV ist noch lange nicht in der wirtschaftlichen Situation, attraktive Angebote anderer Klubs auszuschlagen und gute junge Spieler langfristig zu halten.

Beide Seiten haben am Deal verdient. Der MSV nimmt frisches Geld ein, Julian Hettwer hat einen langfristigen Vertrag bei einem deutschen Topklub in der Tasche. Das höhere Risiko abseits der finanziellen Aspekte liegt nun beim Spieler. Er verlässt vertrautes Terrain, um seine Entwicklung voranzutreiben. Allen Beteiligten bleibt nur der Blick in die Glaskugel: Ob Hettwer den Sprung schafft, wird die Zeit zeigen.

MSV Duisburg bei Jander und Mogultay unter Zugzwang

Langfristige Verträge mit jungen Spielern machen nicht nur Sinn, sie sind allein aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten elementar. Aktuell läuft der MSV Gefahr, bei Caspar Jander und Baran Mogultay am Ende der Saison leer auszugehen, wenn Vertragsverlängerungen nicht gelingen sollten.

Das Beispiel Vincent Gembalies zeigt allerdings auch: Spieler können in ihrer Entwicklung auch stehen bleiben. Der MSV verlängerte mit dem Innenverteidiger 2021 um drei Jahre – was damals Sinn machte. Aber nach nur einem Jahr spielte Gembalies bei den Zebras keine Rolle mehr, und nach einem weiteren Jahr lösten beide Seiten den Vertrag vorzeitig auf. Das war in der Glaskugel nicht zu erkennen.