Duisburg. Vor 25 Jahren verlor der MSV Duisburg das Pokalfinale gegen die Bayern. Viele Ehemalige kommen zu Besuch. Erste Vertragsverlängerung steht fest.
Ohne Abstiegssorgen im Rücken fällt vieles leichter. Drittligist MSV Duisburg will seinen Fans am Sonntag zum letzten Heimspiel der Saison gegen den 1. FC Saarbrücken (14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) ein Fußball-Fest schenken. Das soll in erster Linie mit einem Sieg gelingen. Für einen schönen Rahmen sollen dabei auch Spieler aus der Mannschaft, die 1998 in Berlin das DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München mit 1:2 verlor, sorgen. Als Ehrengäste reisen mehrere Spieler von damals auf Einladung des MSV-Museums am Wochenende an.
Das Spiel am 16. Mai 1998 bewegt noch immer die Duisburger Fanseelen. Unvergessen bleibt das Führungstor durch Bachirou Salou, den Lothar Matthäus nicht stoppen konnte. Dann das Foul von Michael Tarnat an Salou, der verletzt ausschied. Schiedsrichter Hartmut Strampe ließ die Rote Karte in der Tasche. Durch zwei späte Tore von Markus Babbel und Mario Basler drehten die Bayern das Spiel. Fußball kann grausam sein.
MSV Duisburg plant Abschiede
Das MSV-Museum versteigert fünfmal zwei Plätze für ein Abendessen mit den „Pokalhelden“ am Samstagabend. Am Sonntag steht auf der Platzanlage des FC Taxi, gegenüber der Arena an der Wacholderstraße, um 11 Uhr eine Autogrammstunde an. Unter anderem haben zugesagt: Dietmar Hirsch, Torsten Wohlert, Markus Osthoff, Thomas Gill, Thomas Puschmann, Thomas Vana, Carsten Wolters, Slobodan Komljenovic, Gintaras Stauce, Joachim Hopp, Holger Gehrke, Ex-Torwarttrainer Fred Bockholt, Kultzeugwart Manni Piwonski und der langjährige Teammanager Michael Meier. Trainer Friedhelm Funkel musste aus terminlichen Gründen absagen. „Ich wäre sehr, sehr gerne dabei gewesen und wünsche euch allen viel Spaß“, zitiert das MSV-Museum den 69-Jährigen in einer Pressemitteilung.
Auch mit dem Besuch der ehemaligen Finalspieler soll das letzte Heimspiel der Saison eine besondere Note erhalten. Sportchef Ralf Heskamp will aber kein überzogenes Brimborium abhalten. „Wir müssen und werden dieses Spiel ernsthaft angehen. Immerhin steht für unseren Gegner und die übrigen Mannschaften in der Spitzengruppe der Liga noch viel auf dem Spiel“, unterstreicht der 57-Jährige. Der 1. FC Saarbrücken liegt mit 65 Punkten aktuell auf Platz fünf der Tabelle. Der Rückstand zum Relegationsplatz vier und zu einem direkten Aufstiegsplatz beträgt jeweils nur einen Punkt. Und: Heskamps Ex-Klub VfL Osnabrück ist ja auch noch im Aufstiegsrennen dabei.
So soll das Geschehen auf dem Rasen im Fokus stehen. Der MSV wird am Sonntag dennoch den ein oder anderen Spieler, der in der kommenden Saison nicht mehr das Zebra-Trikot tragen wird, verabschieden. Über das „Wie“ denken die Verantwortlichen derzeit noch nach. Auch das „Wer“ ist in allen Details noch nicht geklärt. Ralf Heskamp: „Wir werden Spieler verabschieden. Bis zum Wochenende werden aber noch nicht alle Gespräche abgeschlossen sein.“ Allerdings haben die Verantwortlichen Spielern, mit denen der MSV Duisburg nicht verlängern wird, die Entscheidung bereits mitgeteilt.
Joshua Bitter wird jedenfalls kein Abschiedsgeschenk erhalten. Wie Ralf Heskamp am Montag mitteilte, hat sich der Vertrag des Außenverteidigers aufgrund der Einsätze in dieser Saison verlängert. Damit laufen nun nur noch acht Arbeitspapiere zum 30. Juni aus.
MSV Duisburg erwartet über 3000 Gästefans
Dazu zählt auch der Vertrag von Mittelfeldspieler Marlon Frey. Hier ist eine Weiterbeschäftigung nicht ausgeschlossen. Nach dem Spiel in Ingolstadt (0:2) am vergangenen Freitag hatte der 27-Jährige erklärt, dass er noch nicht wisse, ob er beim MSV bleiben werde. Also: Einen blauen Brief hat der gebürtige Düsseldorfer noch nicht erhalten. Auch die Personalie Moritz Stoppelkamp ist nach offizieller Lesart weiterhin offen. Fest steht aber auch: Der 36-Jährige hat im Falle des Endes seiner Spielerkarriere einen Anschlussvertrag beim MSV – beispielsweise als Scout.
Die Fans des 1. FC Saarbrücken sind derweil heiß auf das Match an der Wedau. Der MSV rechnet mit mehr als 3000 Schlachtenbummlern aus dem Saarland, die ihr Team im Aufstiegskampf unterstützen wollen. Das wird dem MSV noch eine kleine nicht eingeplante Mehreinnahme bescheren.