Duisburg. Trainer Torsten Ziegner ist mit seiner Mannschaft beim MSV Duisburg an einem neuralgischen Punkt angekommen.

Die Scherben sind aufgekehrt, am Montag besuchen die Zebras in Köln den nächsten Porzellanladen. Nach der 0:5-Pleite gegen Borussia Dortmund II am vergangenen Samstag stehen die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg an einem neuralgischen Punkt. War es nur ein Ausrutscher? Oder liegen die Probleme tiefer, ist eine Duisburger Mannschaft – wieder einmal – am Ende? Wenig überraschend verbucht Trainer Torsten Ziegner den letzten Auftritt unter der Rubrik Ausrutscher. Am Montag steht nun im Sportpark Höhenberg im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln (19 Uhr) der entsprechende Stresstest an.

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Torsten Ziegner, der in der letzten Saison das Traineramt beim MSV Duisburg zwei Spieltage vor dem Saisonende von Hagen Schmidt übernahm und im Eilverfahren mit einem 1:0-Erfolg über den SC Freiburg II den Klassenerhalt eintütete, dürfte nun am bislang schwierigsten Punkt seines Engagements bei den Zebras angekommen sein. Im Saisonverlauf gab es Höhen und Tiefen. Der Coach hatte das auch so im vergangenen Sommer prognostiziert. Grundsätzlich bewegten sich die Meidericher aber zumeist in der Komfortzone des Mittelfelds. Das hat sich nun geändert. Der Blick muss wieder nach unten gerichtet sein.

Gefährliche Situation für den MSV Duisburg

In diesem Zuge muss der Coach nun zeigen, dass er als Krisenmanager funktioniert. In Halle hatte er beim 2:2 kürzlich „das schlechteste Auswärtsspiel der Saison“ gesehen, nach der Niederlage gegen Dortmund bemängelte er die Einstellung seiner Mannschaft. Damit griff er bereits hoch ins Regal.

Trainer Ziegner setzt hier nun auf einen Prozess des Dialoges in einem intakten Gefüge. „Wir sind ein Trainerteam, das den Austausch sucht und gemeinsam mit den Spielern nach Lösungen sucht“, erklärt der 45-Jährige, der die aktuelle Situation als „gefährlich, aber nicht dramatisch“ bezeichnet. Ziegner lässt durchblicken, nach dem Dortmund-Spiel nicht den Hammer ausgepackt zu haben. Das feine Werkzeug war da offenbar das Mittel, um den Schaden zu reparieren. „Wir haben das Spiel sehr sachlich aufgearbeitet und uns dafür viel Zeit genommen“, so Ziegner, der seinen Spielern versucht hat, per Videoeinspielungen aufzuzeigen, was alles falsch gelaufen ist. „Ich hoffe, dass das dem Letzten noch einmal gezeigt hat, was notwendig ist, um Spiele zu gewinnen“, so der Thüringer am Freitag bei der Spieltagspressekonferenz des MSV. Ziegner nahm in dieser Woche eine Mannschaft wahr, die das Ergebnis, „das uns alle schockiert hat“, so nicht stehen lassen wolle. So erwartet der Coach am Montag in Köln auch eine entsprechende Reaktion.

MSV Duisburg: Stoppelkamp weiter verletzt

„Ein 0:5 erfordert ein paar Veränderungen“, sagt der Trainer, für den sich aber aktuell weiterhin die Systemfrage nicht stellt. Ein zweiter Sechser oder eine Dreierkette würden beispielsweise nicht garantieren, dass die Mannschaft gegnerische Standardsituationen besser verteidigen kann. Hier geht es vielmehr um Wachsamkeit und Konzentration.

Ziegner wird bei der Aufstellung auch die Trainingsleistungen im Blick haben. Bei Moritz Stoppelkamp muss er hingegen auch in die Krankenakte schauen. Der Kapitän konnte auch am Freitag im Zuge seiner Beschwerden im Adduktorenbereich nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Die Physios kümmerten sich um den 36-Jährigen. „Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Wir müssen von Tag zu Tag schauen“, sagt Torsten Ziegner.