Duisburg. Wenn der MSV Duisburg am Samstag in Freiburg spielt, muss Trainer Torsten Ziegner auf einen Leistungsträger verzichten. Ein Spieler fehlt länger.

Die Kampfansage hat Torsten Ziegner, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, in Watte gepackt. „Wir wollen mal gucken, was in dieser Saison noch geht“, sagt der 45-Jährige vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg II am Samstag (14 Uhr, Dreisamstadion). Abstiegssorgen sind angesichts von neun Punkten Vorsprung auf Platz 16 derzeit nicht angebracht. Abhaken mag Ziegner die Spielzeit natürlich nicht. Er will mit den Zebras noch etwas erreichen.

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In einer ähnlichen Situation hatten sich die Meidericher bereits nach dem 3:2-Erfolg in Saarbrücken im ersten Spiel nach der Winterpause befunden. Da war Träumen durchaus erlaubt gewesen, mit zwei Heimniederlagen in Folge gegen Mannheim und Osnabrück verspielten die Zebras ihre gute Ausgangsposition innerhalb kurzer Zeit. Nun holte der MSV aus den vergangenen beiden Spielen vier Punkte – jetzt will Ziegner einen neuen Versuch starten, dauerhaft einen positiven Trend zu setzen.

Der MSV Duisburg hat Selbstvertrauen getankt

Keine Frage – die Zebras haben in den letzten beiden Wochen Selbstvertrauen getankt. Beim Gastspiel beim Tabellendritten SC Freiburg II ist eine breite Brust auch angebracht. Die Breisgauer um Ex-MSV-Stürmer Vincent Vermeij (elf Saisontore) haben an der Dreisam erst eine Niederlage und acht Gegentore kassiert. „Wir sind in der Lage, dort zu gewinnen“, sagt Ziegner, der den Gastgebern einen ungemütlichen Nachmittag bereiten will: „Unsere Herangehensweise wird dem SC Freiburg nicht schmecken.“ Mit welchen Zutaten er die Suppe ungenießbar machen will, lässt der Duisburger Coach offen. Die ein oder andere Überraschung will der 45-Jährige auf Vorrat haben.

Baran Mogultay hat sich als kompromissloser Verteidiger längst einen Namen gemacht.
Baran Mogultay hat sich als kompromissloser Verteidiger längst einen Namen gemacht. © Getty Images | Christof Koepsel

Beim 4:0-Sieg über den FSV Zwickau überraschte Ziegner, indem er Sebastian Mai als Stürmer aufbot. Eine Wiederholung dieser Variante sei nicht gänzlich ausgeschlossen, aber eher wahrscheinlich ist, dass Mai in Freiburg seinem Hauptjob als Abwehrchef nachgehen wird.

Generell setzt Torsten Ziegner auf seine „Achsenspieler“ – Torwart Vincent Müller sowie Mai, Marvin Bakalorz und Moritz Stoppelkamp – die derzeit unersetzbar seien. Auf den übrigen Positionen freut sich der Coach über einen Konkurrenzkampf. In jenen um einen Platz im Angriff kann Benjamin Girth noch nicht wieder eingreifen. Beim 31-Jährigen bestand in dieser Woche die Hoffnung, dass er wieder einsatzbereit sein könnte, doch letztlich stieg er nicht in den Bus nach Freiburg. Auch Defensivmann Marvin Knoll fehlt. Er muss aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel mehrere Wochen aussetzen.

Außenbahnen sind umkämpft

Unberührt davon ist der Konkurrenzkampf um die Plätze auf den defensiven Außenbahnen. Auf der rechten Seite befinden sich Joshua Bitter und Rolf Feltscher im Duell um die Nominierung für die Startelf, auf der linken Abwehrseite gilt das für Niklas Kölle und Baran Mogultay. „Auf beiden Positionen gibt es derzeit keinen Spieler, der vorne liegt“, unterstreicht Ziegner, der zuletzt hier auch mehrfach gewechselt hat. Ins Gewicht fallen für ihn Trainingsleistungen und auch die Ausrichtung der gegnerischen Mannschaft. Und gerade bei den jüngeren Strategen auf der linken Seite gilt: In einer ersten Drittliga-Saison geht es nicht zwangsläufig immer nach oben – Rückschläge gehören zum Geschäft.

Wenn Sebastian Mai in die Abwehr zurückkehren wird, gilt es, im Angriff die vakante Position neben Topscorer Moritz Stoppelkamp zu besetzen. Die betreffenden Kandidaten werden nicht in Jubelstürme verfallen sein, als sie am vergangenen Samstag mit Mai einen Abwehrspieler auf der Taktiktafel in vorderster Front erblickt haben. Auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft habe sich das aber nicht negativ ausgewirkt, wie der Trainer betont. Zumindest ein Angreifer wird sich am Samstag mit besserer Laune in der Duisburger Kabine die Schuhe schnüren.