Duisburg. Der SC Freiburg II ist in der Spitzengruppe der 3. Liga etabliert. Der MSV Duisburg trifft am Samstag auf eine starke Abwehr.
Das schmerzt in der Nachbetrachtung aus Meidericher Sicht noch immer. Am vorletzten Spieltag der Saison 2019/20 erzielte die „Zweite“ des FC Bayern München im Stadion an der Grünwalder Straße gegen den MSV Duisburg kurz vor Schluss den Ausgleich zum 2:2 und stand damit dicht vor dem Meistertitel in der 3. Fußball-Liga, den sich die Bayern dann auch sicherten. Der MSV verspielte so den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nun geht es für die Zebras am Samstag (14 Uhr, Dreisamstadion) auswärts wieder gegen eine U 23 eines Bundesligisten, die in der Liga in der Spitzengruppe etabliert ist. Der SC Freiburg II belegt mit 42 Punkten aktuell den dritten Rang.
Die Breisgauer mischen oben außer Konkurrenz mit, da sie als Reservemannschaft nicht aufsteigen dürfen. Somit würde der 1. FC Saarbrücken derzeit als Tabellenvierter in die Aufstiegsrelegation einziehen. Und: Zur DFB-Pokalteilnahme würde Platz fünf reichen, sofern die Freiburger am Ende der Saison einen der ersten vier Plätze belegen.
Der SC Freiburg II spielt seine zweite Saison in der 3. Liga. Im vergangenen Spieljahr erreichte der Aufsteiger souverän den Klassenerhalt. Der Sportclub erreichte 47 Punkte und Platz elf. Nun fehlen dem Team nur noch fünf Zähler, um die Marke aus der letzten Saison zu erreichen.
Aus Duisburger Sicht waren beide Duelle mit Freiburg II im vergangenen Spieljahr emotional. Bei der 0:1-Niederlage im Hinspiel in Freiburg im Dezember 2021 verärgerten die Zebras mit einer indiskutablen Leistung ihre mitgereisten Fans. Leroy Kwadwo hatte damals in der Nachspielzeit den entscheidenden Elfmeter verursacht. Auf Duisburger Seite hatte zuvor Orhan Ademi einen Strafstoß verschossen.
Im Rückspiel jubelten die Zebras nicht nur, es fielen Steine vom Herzen. Mit einem 1:0-Erfolg sicherte der MSV am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. Torsten Ziegner hatte erst zwei Tage zuvor das Traineramt des freigestellten Hagen Schmidt übernommen. Das Tor zur Rettung erzielte – wer auch sonst – Moritz Stoppelkamp bereits in der fünften Minute. Das Hinspiel in dieser Saison gewann der MSV an der Wedau mit 3:1. Joshua Bitter, Aziz Bouhaddouz und Moritz Stoppelkamp schossen bis zur 59. Minute eine 3:0-Führung heraus. Der Anschlusstreffer der Gäste durch Philip Fahrner (68.) brachte die Zebras nicht mehr vom Kurs ab.
Erst eine Heimniederlage für den SC Freiburg II
Das Freiburger Team, das seit fünf Spielen ungeschlagen ist, lebt vor allem von einem Ex-Duisburger. Stürmer Vincent Vermeij erzielte in 22 Spielen elf Tore für den SC. Hinzu kommen fünf Assists. Der Niederländer war im Sommer 2021 ablösefrei nach Freiburg gewechselt, wo er sich mit Frau und Kindern längst wohlfühlt. Die Perspektive, auch in der Bundesliga mitmischen zu können, stand bei dem Wechsel in den Süden auch mit im Raum. Bislang konnte Vermeij nur wenig Bundesliga-Luft schnuppern. In der vergangenen Saison stand er dreimal im Kader von Cheftrainer Christian Streich und verbuchte dabei lediglich einen Einsatz als Einwechselspieler in der 88. Minute – beim 0:0 bei der SpVgg Greuther Fürth am 19. März 2022.
Beim 3:1-Sieg beim Halleschen FC – Vermeij erzielte einen Treffer und bereitete zwei Tore vor – trugen Sanitäter den Niederländer nach einem Zusammenprall vom Platz. Dem Wiedersehen mit dem Ex-Klub steht allerdings nichts im Wege, der Angreifer konnte mittlerweile Entwarnung geben.
Vermeij ist torgefährlich – insgesamt hält sich der Sportclub in der Offensive aber zurück. Wie der MSV hat auch die Freiburger „Zweite“ bislang nur 29 Treffer erzielt. Die Breisgauer leben von einer kompakten Abwehr. Sie haben in 22 Spielen erst 22 Gegentore kassiert. Nur Spitzenreiter SV 07 Elversberg rührte mit nur 18 Gegentoren bislang mehr Beton an. Im früheren Bundesligastadion an der Dreisam hat Freiburg erst acht Gegentreffer kassiert. Die einzige Heimniederlage setzte es am 9. Oktober beim 0:3 gegen Rot-Weiß Essen.