Duisburg. Beim MSV Duisburg wird es in der 3. Liga im zweiten Saisonteil auf die Korsettstangen ankommen. Spannung auch abseits des Platzes.

Am Samstag geht’s los! Fußball-Drittligist MSV Duisburg startet mit der Auswärtspartie beim 1. FC Saarbrücken (14 Uhr, Ludwigspark) in den zweiten Saisonteil, der bis zum 27. Mai 21 Ligaspiele umfasst. Als Tabellenelfter befinden sich die Zebras aktuell in ruhigem Gewässer. Der MSV-Check vor dem Start.

Die Vorbereitung: Seit dem 7. Dezember sind die Zebras auf dem Trainingsplatz am Ball – unterbrochen von zwei kurzen Pausen zu Weihnachten und Silvester. Der MSV bestritt fünf Testspiele und verbuchte zwei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen.

Die Personalsituation: Es zwickt im Knie. Mittelfeldmann Alaa Bakir muss im Zuge einer Reizung sein Comeback auf noch unbestimmte Zeit aufschieben. Verteidiger Vincent Gembalies ist mit einer Knieblessur ebenfalls langfristig raus. Flügelspieler Marvin Ajani fällt mit einer Knieprellung am Samstag aus. Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz „hat Rücken“, die Meidericher hoffen noch, dass er rechtzeitig zum Match fit wird.

MSV Duisburg: Ziegner hat Dotchev überholt

Die Korsettstangen: Der Erfolg der Mannschaft wird davon abhängen, ob die Führungsspieler möglichst konstant an Bord sein werden. Dazu gehört eben auch Marvin Bakalorz. Der nach einer langwierigen Mandelentzündung genesene Abwehrchef Sebastian Mai gilt als unverzichtbar. Auch Torwart Vincent Müller gilt im Defensivverbund als eine Bank. Routinier Moritz Stoppelkamp (36) muss nicht nur als Kapitän vorangehen, sondern sollte seine bisherige Bilanz (vier Tore, neun Assists) im zweiten Saisonabschnitt bestätigen. In der Offensive wird es auf die Durchschlagskraft von Aziz Bouhaddouz und Benjamin Girth ankommen. Was Hoffnung macht: Beide Stürmer präsentierten sich in der Vorbereitung in guter Verfassung.

Wichtige Korsettstangen beim MSV Duisburg: Abwehrchef Sebastian Mai (links) und Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz.
Wichtige Korsettstangen beim MSV Duisburg: Abwehrchef Sebastian Mai (links) und Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Das Spielsystem: Trainer Torsten Ziegner hat in den letzten Wochen mit seinen Team ein 4-1-3-2-System erarbeitet, bislang waren die Zebras mit nur einer Sturmspitze unterwegs gewesen. Ob die neue Variante nur eine Alternative für den Notfall ist, ist – noch – Ziegners Geheimnis. Grundsätzlich ist der MSV nun aber schwerer auszurechnen.

Der Trainer: Torsten Ziegner sitzt beim MSV Duisburg auf einem festen Stuhl. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Seit der Entlassung von Torsten Lieberknecht im Herbst 2020 lohnte es für die Trainer nicht, sich mit der Stadt vertraut zu machen. Torsten Ziegner, Vertrag bis Juni 2024, könnte nun doch wieder für Kontinuität stehen. Der 45-Jährige darf sich sogar über einen kleinen „Rekord“ freuen. Er ist nun seit 254 Tagen beim MSV im Amt und hat damit Pavel Dotchev (249 Tage) überholt. Hagen Schmidt verbrachte 199 Tage auf dem Schleudersitz, Gino Lettieri nur 74 Tage.

MSV Duisburg: Ruhe auf dem Spielermarkt

Der Transfermarkt: Der MSV übt sich bislang in Zurückhaltung. Neuverpflichtungen sind aktuell – auch vor dem Hintergrund der finanziellen Situation – nicht in Sicht. Dabei würden den Zebras neue Alternativen für die offensiven Außenbahnen gut zu Gesicht stehen. Abgänge sind derzeit nur im Bereich der Spieler mit limitierter Perspektive auf Einsätze denkbar. Hier sind Leroy Kwadwo, Vincent Gembalies und Gordon Wild Kandidaten.

Ruhe und Unruhe: Die Auseinandersetzung mit Sponsor und Gläubiger Schauinsland-Reisen in den letzten Wochen des vergangenen Jahres belasteten das Tagesgeschäft – auch im sportlichen Bereich. Beide Seiten müssen die Situation befrieden und eine nachhaltige Lösung finden. Das muss beinhalten, dass der Konflikt nicht Jahr für Jahr neu aufflammen wird, indem der MSV um künftige Stundungen bangen muss.

Der Vorstand: Im März wird es spannend, dann stehen beim MSV Duisburg Neuwahlen an. Noch halten sich der aktuelle Vorstand und potenzielle Gegenkandidaten öffentlich bedeckt. Als eher wahrscheinlich gilt, dass sich Präsident Ingo Wald mit einem Team erneut zur Wahl stellen wird. Zudem ist davon auszugehen, dass mindestens ein Team eine Gegenkandidatur anstrebt. Die Mitglieder werden dann das letzte Wort haben. Ein Vorstandswechsel wäre für den MSV eine Zäsur – mit Chancen und Risiken.

Die Prognose: Mit dem Abstieg wird der MSV diesmal nichts zu tun haben. Ein einstelliger Tabellenplatz ist möglich.