Duisburg. Der Kultzeugwart des MSV Duisburg hat den Ruhestand angetreten. Der Besuch von Ex-Zebra-Coach Friedhelm Funkel bewegte den 80-Jährigen tief.
Manfred Piwonski kämpfte gegen die Tränen an, rang mit seiner Fassung. Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg verabschiedete am Freitag vor dem Derby gegen Rot-Weiß Essen seinen Zeugwart, der nach über drei Jahrzehnten den Ruhestand antrat. MSV-Präsident Ingo Wald überreichte dem 80-Jährigen eine Urkunde, die es bei den Meiderichern so bisher noch nicht gab: Manni Piwonski ist nun der erste Ehrenzeugwart des MSV.
Was Piwonski besonders bewegte: Ex-MSV-Trainer Friedhelm Funkel war extra angereist, um der Verabschiedung beizuwohnen. Über Funkel, der von 1996 bis 2000 MSV-Trainer war, sagte Piwonski einmal: „Friedhelm hat beim MSV den Profifußball eingeführt.“ Mit Funkel verbindet Piwonski auch zahlreiche Höhepunkte – darunter das DFB-Pokal-Finale gegen Bayern München 1998, das der MSV unglücklich mit 1:2 verlor. In jener Zeit waren die Zebras auch international im UI-Cup unterwegs gewesen. „Das waren alles große Erlebnisse“, blickte der Kult-Zeugwart zurück.
„Wenn es einer verdient hat, so verabschiedet zu werden, dann bist du das“, sagte Funkel unter dem Applaus der Anhänger in der ausverkauften Arena. Von den Tribünen erschallten Sprechchöre, Fans hatten Transparente mit dem Schriftzug „Ein Leben für den Spielverein. Wir werden ewig dankbar sein. Du bist ein wahres Zebra, Manni“ ausgerollt. „Als der Friedhelm plötzlich kam, wackelten mir die Knie“, sagte Manfred Piwonski später.
Mit seinem 80. Geburtstag im Juni sah Manfred Piwonski die Zeit für einen Schlussstrich gekommen: „An so einen Punkt kommt jeder in seinem Leben einmal. Das ist nicht einfach, aber da musst du durch.“ Manfred Piwonski geht es gesundheitlich gut, er hat noch viele Pläne. Gemeinsam mit seiner Frau hat er in den letzten Jahren eine Leidenschaft für Kreuzfahrten gefunden. „Die nächste Reise ist schon gebucht. Es geht ans Nordkap“, freut sich Piwonski schon auf das nächste Abenteuer.
Ganz ohne Arbeit hat sich Manfred Piwonski am Freitag übrigens nicht verabschiedet. Er schleppte noch Wasserkästen in die MSV-Kabine.