Duisburg. Der MSV Duisburg verliert sein Heimspiel gegen Drittliga-Spitzenreiter Magdeburg mit 0:5. Team spielt nach Rot für Weinkauf früh in Unterzahl.
Die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg verdarben ihrem Präsidenten Ingo Wald den 64. Geburtstag. Es war nicht nur für den Vereinschef ein deprimierender Abend. Die Zebras unterlagen dem Spitzenreiter 1. FC Magdeburg, der die Meidericher phasenweise vorführte, mit 0:5 (0:3). Zudem verlor der MSV Torhüter Leo Weinkauf durch eine Rote Karte. Die Zebras präsentierten sich im Stile eines Absteigers.
MSV-Trainer Hagen Schmidt nahm gegenüber dem 3:4-Spektakel gegen den 1. FC Saarbrücken zwei Wechsel vor. Goalgetter Aziz Bouhaddouz rückte in die Startelf und bildete mit Orhan Ademi eine Doppelspitze. Den Platz von Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz nahm Marlon Frey ein. In der Abwehr setzte Schmidt diesmal in einem – wieder einmal neuen – 4-3-3-System auf eine Viererkette. Magdeburgs Trainer Christian Titz setzte als Waffe gegen die Duisburger Abwehr den japanischen Neuzugang Tatsuya Ito, früher beim Hamburger SV aktiv, in der Offensive ein.
MSV Duisburg: Magdeburg geht früh in Führung
Der Japaner schlug bereits in der neunten Minute für die Gäste zu. Magdeburg setzte sich nach einem Ballverlust von MSV-Spieler Leroy Kwadwo im Mittelfeld auf seiner rechten Seite durch, die Duisburger Abwehr ließ ein Kurzpass-Spiel im eigenen Strafraum zu, und Rolf Feltscher ließ Ito beim Torschuss gewähren.
Weinkauf muss nach einer Notbremse vom Platz
Der frühe Schock traf die Zebras. Magdeburg dominierte weiter. In der 20. Minute kam Tatsuya Ito erneut zum Abschluss, doch MSV-Torwart Leo Weinkauf konnte retten. Drei Minuten später war die Partie für den Keeper beendet. Weinkauf patzte vor dem Strafraum und wusste sich gegen Sirlord Conteh nur mit einer Notbremse zu helfen. Schiedsrichter Florian Exner zückte umgehend die Rote Karte. Hagen Schmidt nahm Stürmer Orhan Ademi vom Feld und brachte Ersatzkeeper Jo Coppens, der damit zu seinem Liga-Debüt bei den Zebras kam.
Der Belgier musste schnell hinter sich greifen. Niclas Stierlin rückte im Mittelfeld nicht vor und ermöglichte den Pass. Leroy Kwadwo rutschte weg, und Innenverteidiger Tobias Müller traf zum 0:2 (31.). Drei Minuten später kam der MSV zu seiner ersten brauchbaren Offensivaktion. Aziz Bouhaddouz zog aus 18 Metern ab, doch FCM-Keeper Dominik Reimann wehrte zur Ecke ab. In der 39. Minute hatte der MSV Glück, dass Schiedsrichter Exner nach einer strittigen Aktion von Leroy Kwadwo nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte.
In der vierten Minute der Nachspielzeit kam es für den MSV noch dicker. Ex-Zebra Connor Krempicki erhöhte auf 0:3. Wieder patzte Niclas Stierlin, wieder kam Magdeburg über die rechte Seite.
Schmidts Versuche der Schadensbegrenzung scheitern
Zum Wiederanpfiff wechselten beide Trainer dreimal. Für FCM-Coach Christian Titz dürfte damit auch die Schonung der Kräfte in der englischen Woche im Fokus gehabt haben. Und Hagen Schmidt ging es vielleicht um Schadensbegrenzung. Moritz Stoppelkamp, Niclas Stierlin und Leroy Kwadwo blieben in der Kabine. Niko Bretschneider, Marvin Bakalorz und Julian Hettwer kamen in der Partie. Der Schaden wurde schnell größer. In der 50. Minute erhöhte Baris Atik auf 0:4. Nach bewährtem Strickmuster: Ein Ball genügte, um die Duisburger Abwehr zu düpieren.
Beim MSV Duisburg reiht sich Abwehrfehler an Abwehrfehler
Ex-MSV-Trainer Rudi Bommer, nun als TV-Experte bei Magenta im Einsatz, sagte schon vor dem Spiel: „Die kassieren ihre Gegentore immer auf die gleiche Weise.“ Das sollte sich in den folgenden 90 Minuten einmal mehr bestätigen. Hagen Schmidt hatte in der Spieltags-Pressekonferenz am Montag gehofft, letztmalig über Abwehrfehler gesprochen zu habe. Nun hat der 51-Jährige Material für einen langen Vortrag in Vorlesungslänge an einer Hochschule.
Ein spätes Feuerwerk, wie am vergangenen Sonntag, als das Team beim Stand von 0:3 gegen den 1. FC Saarbrücken noch einmal zurückkam, blieb diesmal aus. Stattdessen schraubten die Gäste das Ergebnis noch hoch. Kai Brünker traf in der 85. Minute – ohne Gegenwehr – zum 0:5.
750 Zuschauer gingen frustriert nach Hause. Einzelne forderten Konsequenzen und gaben das mit den Rufen „Hagen raus“ und „Grlic raus“ kund.
Bereits am Samstag geht es für die Zebras mit einem Auswärtsspiel weiter. Der MSV spielt um 14 Uhr in der Brita-Arena beim SV Wehen Wiesbaden.