Zwickau. Was für eine Schlussphase. Was für ein Ende. Der MSV Duisburg führte in der 87. Minute noch 2:1. Trotzdem verloren die Zebras das Spiel.
Der Schubert-Effekt zündete diesmal nicht. Fußball-Drittligist MSV Duisburg schien am Samstag mit Interimstrainer Uwe Schubert auf einem guten Weg und führte im Auswärtsspiel beim FSV Zwickau bis zur 87. Minute mit 2:1. Dann kam es aber für die Meidericher knüppeldick. Zwickau drehte das Spiel und siegte mit 3:2 (1:1). Zudem kassierte MSV-Spieler Marvin Bakalorz kurz vor Schluss die Rote Karte.
Interimstrainer Uwe Schubert drehte bei der Aufstellung nicht am großen Rad, wartete aber dennoch zwei – kleinen – Überraschungen auf. Schubert entschied sich für ein 4-4-2-System mit Moritz Stoppelkamp als zweite Spitze. Im defensiven Mittelfeld setzte der 61-Jährige neben Marvin Bakalorz auf Niclas Stierlin. Marlon Frey, auf dieser Position bislang Stammkraft, saß auf der Bank. Julian Hettwer, der das Vertrauen beim „Dotchev-Finale“ erhalten hatte, nahm die Reservistenrolle ein. In der Innenverteidigung setzte Schubert auf Vincent Gembalies und Oliver Steurer. Stefan Velkov blieb zu Hause. Das galt auch für Aziz Bouhaddouz, der nach seinem Muskelfaserriss noch Schonung erhielt. Uwe Schubert vor der Partie: „Wir wollen kein Risiko eingehen.“
Marvin Ajani trifft für den MSV Duisburg
In einer zerfahrenen Anfangsphase sendete Moritz Stoppelkamp mit einem Distanzschuss in der 13. Minute ein erstes Duisburger Signal aus. Zwickau erspielte sich vor 3561 Zuschauern zunächst mehr Offensivaktionen als die Meidericher – aber es kam nur wenig Zwingendes dabei heraus. Marius Hauptmann schloss die bis dahin beste Kombination seines Teams mit einem Schuss über das Tor ab (25.).
Vier Minuten später schlug der MSV zu. Marvin Bakalorz setzte mit einem langen Pass Orhan Ademi in Szene. Der Schweizer gewann den entscheidenden Zweikampf und legte er für Marvin Ajani auf, der freistehend zum 0:1 traf. Die in schwarzen Shirts spielenden Duisburger hatten den FSV nun gut im Griff – bis zur 43. Minute. In Anschluss an einen Freistoß brachte Oliver Steurer FSV-Stürmer Ronny König mit einem Griff an Schulter und Kopf zu fall. Schiedsrichter Timo Gerach entschied auf Elfmeter, den Johan Gomez zum 1:1 verwandelte (44.).
48 Sekunden nach dem Wiederbeginn lag der MSV wieder vorne. Moritz Stoppelkamp bediente Orhan Ademi, der aus halblinker Position im Strafraum zum 1:2 traf. Die Gastgeber hatten zuvor in der eigenen Vorwärtsbewegung ein Duisburger Foul moniert. Das Spiel lief weiter, die Duisburger schlossen eiskalt ab. In der 52. Minute rettete MSV-Torwart Leo Weinkauf mit einem starken Reflex Dominic Baumann, wenige Sekunden später traf Johan Gomez den Pfosten.
MSV-Duisburg-Drama in der Schlussphase
Zwickau drückte weiter, der MSV überstand aber die erste Drangphase. In der 68. Minute brachte Uwe Schubert Youngster Julian Hettwer für den Torschützen Marvin Ajani. In der 70. Minute hatten die Zebras Glück, dass Dominic Baumann einen halben Meter vor dem Tor den Ball nach einem König-Zuspiel verpasste. Eine Minute später war Leo Weinkauf bei einem Distanzschuss des Ex-Duisburgers Max Jansen mit einer Faustabwehr zur Stelle.
In den Schlussminuten setzte dann aber das Duisburger Drama ein. In der 87. Minute war die Duisburger Abwehr unsortiert und Dominic Baumann nutzte die Gunst der Sekunde und traf zum Ausgleich. In der 90. Minute zückte der Schiedsrichter nach einem Kopfstoß von Marvin Bakalorz die Rote Karte und schickte den Duisburger Routinier in die Kabine. In der zweiten Minute der Nachspielzeit konnte Leo Weinkauf per Faust nur ungenügend klären. Der eingewechselte Yannic Voigt traf ins unter Ecke zum Zwickauer „Lucky Punch“.
Weiter geht es für den MSV Duisburg am Mittwoch, 20. Oktober, mit dem Niederrheinpokal-Spiel gegen den A-Ligisten FC Hellas Krefeld im Homberger PCC-Stadion (19.30 Uhr). In der Liga steht am Montag, 25. Oktober, 19 Uhr, mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern die nächste Aufgabe an.