München. Das war bitter! Bayern München II gleicht in der Nachspielzeit gegen den MSV Duisburg aus. Der direkte Aufstieg ist damit geplatzt.

Über dem Stadion an der Grünwalder Straße knisterte der Himmel, schwarze Wolken als Drohgebärde eines schweren Gewitters. Auf dem Rasen knisterte es vor Spannung. Fußball-Drittligist MSV Duisburg kämpfte beim Spitzenreiter FC Bayern München II um seine letzte Aufstiegschance. Der lebensnotwendige Sieg blieb aus: Die Gastgeber erzielten in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 2:2 (0:1)-Endstand. Damit ist aber noch nicht alles vorbei, denn die Konkurrenz spielte mit: Der FC Ingolstadt verlor mit 0:2 gegen den 1. FC Magdeburg und bleibt auf dem Relegationsplatz in Reichweite.

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Die Bayern traten ohne Toptorjäger Kwasi Okyere Wriedt und Abwehrspieler Derrick Köhn an. Das Duo steht seit dem 1. Juli beim niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg unter Vertrag. Das Verletzungsrisiko sei dem neuen Arbeitgeber zu hoch, hieß es in München. Eine weitere Episode eines Saisonendspurts, der auch im Zeichen der Wettbewerbsverzerrung steht. Auch beim SV Waldhof Mannheim und bei Hansa Rostock gingen Spieler zum Monatsende von Bord.

Vermeij bringt den MSV Duisburg in Führung

Die Zebras verbuchten die ersten Chancen. Mickels setzte mit einem Flachschuss das erste Zeichen (16.). Eine Minute später scheiterte Daschner, der am Samstag gegen Unterhaching aufgrund seiner fünften gelben Karte gesperrt fehlen wird, am Bayern-Keeper. Ben Balla versuchte es in der 23. Minute mit einem Distanzschuss.

Freude nach dem Führungstor: Vincent Vermeij (hinten) bejubelt das 1:0 mit Leroy-Jacques Mickels.:
Freude nach dem Führungstor: Vincent Vermeij (hinten) bejubelt das 1:0 mit Leroy-Jacques Mickels.: © firo Sportphoto | firo Sportphoto/Marcel Engelbrecht

In der 25. Minute bewahrte MSV-Keeper Weinkauf sein Team mit einem starken Reflex gegen Jeong vor einem Rückstand. Er lenkte die Kugel an die Latte. In der 30. Minute ging der MSV verdient in Führung. Sicker legte ein starkes Solo hin, wurde gefoult, Schiedsrichter Schlager wandte die Vorteilsregel an. Eine gute Idee: Über Mickels kam Vermeij an den Ball, der Niederländer traf aus kurzer Distanz zum 0:1.

Der MSV hätte schnell nachlegen können. Mickels lief alleine auf das Münchener Tor zu, am Ende fehlte ihm die Kraft. Danach war Daschner alleine unterwegs, verzog jedoch knapp. In der 43. Minute hatte der MSV großes Glück. Weinkauf war bereits geschlagen, Kühn traf aber nur den Pfosten.

In der Halbzeitpause öffnete der Himmel seine Schleusen. Der zweite Durchgang begann mit neunminütiger Verzögerung. Die Bayern machten Druck, hatten nun mehr vom Spiel. Dem MSV gelang es nur noch sporadisch, für Entlastung zu sorgen. Stoppelkamps Aktion in der 66. Minute war vielversprechend, doch der Abschluss war zu schwach. Drei Minuten später jubelten die Bayern. Kern düpierte die Duisburger Abwehr, setzte sich im Strafraum durch und schob zum 1:1 ein.

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Bayern blieb am Drücker. MSV-Trainer Torsten Lieberknecht reagierte und brachte Sliskovic und Karweina als frische Offensivkräfte. Plötzlich bekam der MSV die zweite Luft. In der 82. Minute kam Lukas Daschner im Bayern-Strafraum noch einen Schritt zu spät, eine Minute später war er im Nachsetzen mit dem 2:1 zur Stelle. Die Duisburger Ersatzspieler auf der Tribüne schrien ihre Freude heraus. Doch zu früh gefreut: In der Nachspielzeit traf der eingewechselte Dajaku mit einem Distanzschuss zum 2:2.

Schauinsland-Reisen verlängert beim MSV Duisburg

Vor dem Spiel hatte der MSV bekannt gegeben, dass Schauinsland-Reisen auch in der kommenden Saison Namensgeber der Arena sein wird – unabhängig von der Ligenzugehörigkeit der Zebras. Der Reiseveranstalter, der seit 2010 für den Stadionnamen zahlt, verlängerte seinen Vertrag um ein weiteres Jahr.

MSV-Geschäftsführer Michael Klatt wertete den Deal als „eine tolle Meldung und ein starkes Zeichen.“ Klatt hatte zuletzt unterstrichen, dass Schauinsland als treuer Partner den ersten Zugriff für das Engagement habe. Damit verlor das Essener Unternehmen Maschinensucher.de das Rennen, obwohl es angeboten hatte, das Geld für die ersten fünf Jahre als „Soforthilfe“ unmittelbar nach der Vertragsunterschrift zu zahlen.