Duisburg. Der MSV Duisburg hat sich im Drittliga-Topspiel torlos von Hansa Rostock getrennt. Die Zebras hätten einen Foulelfmeter bekommen müssen.
Das 1:1 beim KFC Uerdingen am Mittwoch war für den Fußball-Drittligisten MSV Duisburg eine gefühlte Niederlage. Das 0:0 gegen den FC Hansa Rostock im eigenen Stadion war am Samstag hingegen ein gefühlter Sieg. Mit dem letzten Aufgebot erkämpfte sich der MSV gegen überlegene Rostocker einen Punkt, der im Aufstiegsrennen noch wertvoll werden kann.
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht wartete in der Stunde der personellen Not mit einer Überraschung auf. U-19-Spieler Darius Ghindovean, den der MSV nach der Corona-Pause nachnominiert hatte, feierte sein Profi- und sein Startelfdebüt zugleich. Der 18-jährige Rumäne spiete im offensiven Mittelfeld. Stürmer Vincent Vermeij, der unter der Woche an einem Bluterguss am Fuß laborierte, gab grünes Licht und war von Beginn an dabei.
Lieberknecht setzte in der Abwehr auf eine Dreierkette mit Jansen, Rahn und Schmeling. Boeder und Scepanik besetzten die Flügel. Ben Balla uns Albutat spielten auf der Sechs. Hinter Sturmspitze Vermeij waren Ghindovean und Daschner im Einsatz. Als Ersatztorwart stand Steven Deana auf dem Spielberichtsbogen. Jonas Brendieck, hauptberuflich ebenfalls Keeper, saß mit einem Feldspieler-Trikot auf der Bank.
MSV Duisburg gerät früh unter Druck
Rostock ergriff von Beginn an die Initiative. In der zweiten Minute stand Matthias Rahn in der Innenverteidigung schlecht, Pascal Breier kam frei zum Schuss, setzte den Ball aber über das Duisburger Tor. Zwei Minuten später verfehlte Kai Bülow in Anschluss an eine Ecke per Kopf das Ziel. Hansa musste schon in der zehnten Minute verletzungsbedingt wechseln. Für Nico Granatkowski kam Daniel Hanslik. In der 15. Minute wurde es erneut für den MSV gefährlich, doch auch Nico Neidhart schoss aus aussichtsreicher Position über das Tor.
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Der MSV hatte Probleme, für Entlastung zu sorgen. Zwingende Torchancen waren rar. In der 32. Minute gab es einen ersten brauchbaren Ansatz. Lukas Daschner bediente im Strafraum Vincent Vermeij, doch der Niederländer kam einen Schritt zu spät. In der selben Minute klärte die Rostocker gegen Daschner kurz vor der Linie. Der Duisburger kam dabei im 16er zu Fall. Die Gastgeber forderten Elfmeter, doch Schiedsrichter Harm Osmers ließ – zurecht – weiterspielen.
In der 45. Minute wurde es für die Zebras noch zweimal gefährlich. Erst konnte Lukas Scepanik einen gefährlichen Pass per Grätsche abfangen. Wenige Sekunden später schoss Daniel Hanslik aus der Distanz über das Tor. Der MSV war mit dem 0:0 zur Pause gut bedient.
Schiedsrichter Osmers übersieht Foulspiel
Darius Ghindovean blieb zur Halbzeit in der Kabine, für ihn kam Leroy-Jacques Mickels. Der MSV versuchte, den Gästen den Taktstock abzunehmen. Die erste Chance im zweiten Durchgang verbuchte aber Hansa. Bei einem Haslik-Schuss war Leo Weinkauf mit den Fäusten zur Stelle (51). Drei Minuten später kam Lukas Daschner erneut im Strafraum zu Fall. Osmers pfiff erneut nicht – diesmal übersah er aber das Foulspiel im Luftduell. Der MSV hätte einen Elfmeter erhalten müssen.
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In der 67. Minute verlor Leroy-Jacques Mickels den Ball im Mittelfelfeld, Lukas Boeder stand schlecht, und Aaron Opuku lief allein auf Leo Weinkauf zu. Der Duisburger Keeper, der zuletzt nach seinem Patzer in Düsseldorf in der Kritik gestanden hatte, zeigte diesmal starke Nerven und bereinigte die Situation. Drei Minuten später setzte der eingewechselte Ex-Duisburger John Verhoek die Kugel per Kopf neben das Tor.
In der 78. Minute feierte MSV-Stürmer Petar Sliskovic sein Comback nach seiner Verletzungspause. Er kam für Vincent Vermeij, der zuvor ein überragendes Arbeitspensum abgeliefert hatte. Sliskovic sollte mit seiner Frische für Entlastung sorgen. Rostock machte weiter Druck, wollte den Siegtreffer erzwingen.
MSV Duisburg - Hansa Rostock 0:0
Duisburg: Weinkauf - Ben Balla, Boeder, Rahn, Schmeling - Albutat, Jansen - Ghindovean (46. Mickels), Daschner (69. Engin), Scepanik - Vermeij (78. Sliskovic)
Rostock: Kolke - Neidhart, Riedel, Sonnenberg, Ahlschwede (60. Scherff) - Butzen, Bülow (60. Nartey)- Pepic - Granatowski (10. Hanslik, 60. Verhoek), Breier, Opoku (78. Vollmann)
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)