Mönchengladbach. Neben Patrick Herrmann wurde Neuzugang Peniel Mlapa zum gefeierten Held beim 2:0-Sieg gegen Olympique Marseille. Sein Traumtor zum 2:0-Endstand sei “ein wichtiges Tor, aber nicht mehr und nicht weniger“ gewesen, gibt sich der U21-Nationalspieler bescheiden. Mlapa ist angekommen bei der Borussia.

Frisch gestylt steht Peniel Mlapa in der Mixed Zone, das iPad in der einen Hand, das zahnpastaweiße Lächeln im Gesicht. Man könnte sich leicht dem Bild „strahlen bis über beide Ohren“ bedienen, wenn man den Gemütszustand des langen Angreifers beschreiben wollte.

„Ich bin einfach nur glücklich“, sprach der 21-Jährige das aus, was alle Journalisten sehen konnten. „Aber ich bin nicht der Matchwinner“, stellt Mlapa auch direkt fest. Die Mannschaft habe eh schon mit 1:0 geführt. Aber mit seinem Traumtor zum vorentscheidenden 2:0 gegen Olympique Marseille ist der U21-Nationalspieler endlich angekommen in Mönchengladbach. Der Wunschspieler von Gladbach-Trainer Lucien Favre kam vor der Saison für gut zwei Millionen Euro aus Hoffenheim an den Niederrhein und war damit im Vergleich zu den de Jongs, Dominguez’ und Xhakas fast ein Schnäppchen. Ein Schnäppchen, das einen schweren Start im neuen Verein hatte.

Mlapa musste Geduld lernen

In der Vorbereitung auf die Saison zog sich Mlapa eine hartnäckige Sprunggelenksverletzung zu, die ihn um Kilometer zurückwarf in der Mannschaft. Zu einem viel ungünstigeren Zeitpunkt hätte der Angreifer gar nicht ausfallen können, denn „mir hat dadurch das Training im taktisch-technischen Bereich gefehlt.“ Daran will Mlapa nach dem befreienden Sieg im Europapokal nicht mehr denken. Auch nicht an die Auswechslung vor der Halbzeit in einem Spiel der Gladbacher U23. „Das war ein ganz schlechtes Spiel von mir“, erinnert sich der Torschütze. Ungeduldig sei er gewesen und die habe er erst lernen müssen.

Favre unterstütze den Stürmer, der mit acht Treffern großen Anteil an der EM-Qualifikation der deutschen U21 hat. „Der Trainer kam immer zu mir und sagte mir, meine Zeit würde kommen“, so Mlapa über die Worte des Schweizers, die ihm geholfen haben, auf den richtigen Moment zu warten. Der kam gegen den Zweiten der französischen League 1 in der 67. Minute: Kaum 120 Sekunden auf dem Platz, hämmert Mlapa den Ball aus 20 Metern in die Maschen. Unhaltbar. Kategorie Traumtor. „Ein super Tor“, attestiert der Coach.

Fast unangenehm sind ihm die Fragen nach dem Sieg gegen Marseille. Es sei schließlich sein Job, Fußball zu spielen und Tore zu machen. „Es war definitiv mehr Lust als Frust in dem Schuss“, so der Offensivmann. Und es sei ein „schöner Moment, das Tor vor der Nordkurve“ erzielt zu haben. Und der Treffer „war wichtig für ihn und die Mannschaft“, erklärt Lucien Favre später. „Er kommt“, ist sich der Trainer sicher.

Der Stürmer verspricht Gladbach-Fans "viel Freude"

Ob Peniel Mlapa am kommenden Sonntag in Hannover schon eine Option für die Startelf ist, hängt auch davon ab, wie schnell sich Sportsfreund Luuk de Jong von seiner Fleischwunde am Knie erholt. „Natürlich bin ich nach Gladbach gekommen, um zu spielen“, sagt Mlapa. Aber momentan „haben noch andere Spieler die Nase vorne.“ Wenn die Zeit reif ist, „werden die Fans hoffentlich eine Menge Freude an mir haben“, prophezeit der glückliche Angreifer. So viel Freude, wie er ihnen mit dem 2:0 schenkte.