Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach setzt den Aufwärtstrend fort. Beim 4:0 gegen den VfL Wolfsburg überzeugt das Seoane-Team auch spielerisch.

Rocco Reitz rutschte jubelnd auf Knien über den nassen Rasen. Die Augen des 21-Jährigen leuchteten, als seine Gladbacher Mitspieler ihn umarmten. Sie gratulierten ihm in der 42. Minute der Partie gegen den VfL Wolfsburg zu seinem ersten Bundesliga-Tor. Reitz, der seit 2009 für Borussia spielt, hatte nach einem schweren Patzer des Gäste-Torhüters Koen Casteels zum 2:0 getroffen.

Mit 4:0 (2:0) gewannen die Fohlen letztlich am Freitagabend vor 45.308 Zuschauerinnen und Zuschauern. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane setzte ihren Aufwärtstrend mit einem dicken Ausrufezeichen fort. Seit vier Pflichtspielen ist sie ungeschlagen, dabei gelangen ihr drei Siege. Mit 13 Punkten belegt Gladbach zumindest vorerst Platz neun.

Seoane hatten gegen Wolfsburg Stürmer Jordan Siebatcheu ersetzen müssen, der sich beim 3:3 in Freiburg eine Adduktorenverletzung zugezogen hatte. Für ihn stand Tomas Cvancara in der Startelf. Zudem kehrte Mittelfeldspieler Manu Koné nach seiner Rotsperre in die Anfangsformation zurück, Nathan Ngoumou saß dafür zunächst auf der Bank.

Gladbach-Stürmer Cvancara erzielt Führzungstreffer

Koné rückte dann auch in diesem Spiel erstmals in der 15. Minute in den Fokus, als er sich auf dem linken Flügel mit einem Sprint durchsetzte. Der Franzose passte den Ball zu seinem Landsmann Alassane Pléa, dessen Flanke jedoch zu hoch für Cvancara geriet. Kurz darauf war es erneut Koné, der das Spiel diesmal von halblinks klug auf die rechte Seite verlagerte. Franck Honorat legte den Ball auf Pléa ab, der Honorat direkt wieder mit einem Steilpass schickte. Der französische Flügelspieler lieferte eine scharfe Hereingabe in die Mitte, wo Cvancara lauerte und das 1:0 erzielte (16.).

Der Tscheche markierte damit seinen ersten Treffer seit Mitte September und sein insgesamt sechstes Pflichtspiel-Tor für Borussia. Die Wolfsburger, die in den ersten zehn Minuten noch strukturiert aufgetreten waren, hatten nach dem Gegentor größere Probleme mit den Gladbachern, die auch immer wieder spielerische Akzente setzen. Vor allem die Franzosen-Achse mit Koné, Honorat und Pléa harmonierte sehenswert.

Wolfsburg-Torwart Casteels unterläuft schwerer Patzer

Haarsträubend indes war der Fehlpass von Casteels. Der Belgier spielte den Ball aus dem eigenen Sechzehner genau zu Reitz, der Wolfsburgs Aster Vranckx stehen ließ und traf. In der zweiten Halbzeit steigerten sich die Wolfsburger kurzzeitig, Jonas Wind traf nur den Außenpfosten (52.). Doch auf der Gegenseite sorgte Honorat per Distanzschuss zum 3:0 für eine Vorentscheidung (64.), Pléa setzte den Schlusspunkt (71.). Die Gladbach-Fans feierten ihre Mannschaft lautstark. Und als Reitz ausgewechselt wurde, gab es großen Applaus.

Weiter geht es für Seoanes Team in der Liga nach der Länderspielpause am 25. November (15.30 Uhr/Sky) mit dem Borussen-Duell. Gladbach kann mit neuem Selbstvertrauen in Dortmund antreten.