Düsseldorf. . Nach wochenlangem Hin und Her hat der 21-jährige polnische Nationalstürmer in Düsseldorf unterschrieben. Der Leihvertrag enthält eine Kaufoption.
Lutz Pfannenstiel ist erst seit knapp sechs Wochen Sportvorstand der Fortuna, doch in dieser kurzen Zeit musste er gleich ein richtig hartes Stück Arbeit abliefern. Das Tauziehen um den polnischen Nationalstürmer Dawid Kownacki vom italienischen Erstligisten Sampdoria Genua hat ordentlich Kraft und Nerven gekostet – doch mit dem Happy End rund eine Stunde vor Schließung des Transferfensters war klar: Der Einsatz hat sich gelohnt.
„Es war ein langer Prozess von Mitte Dezember über die Feiertage bis heute“, sagte Pfannenstiel, nachdem Kownacki einen Leihvertrag bis zum Saisonende unterschrieben hatte. „Wir alle sind froh, dass es in der letzten Stunde geklappt hat, vor allem auch darüber, dass wir eine Kaufoption für Dawid erreichen konnten.“ Die Höhe der Option wie der Leihgebühr wollte Pfannenstiel nicht kommentieren. Sie liegen jedoch weit unter den ursprünglichen Vorstellungen Genuas (zwölf Millionen Euro Ablöse und 300.000 Leihe); dem Vernehmen nach kann Fortuna Kownacki im Sommer für etwa fünf Millionen Euro fest verpflichten.
Auch andere Vereine wollten Kownacki
Der junge Pole hat Pfannenstiel mit seiner Haltung in den vergangenen Wochen beeindruckt. „Dawid war unser Wunschspieler, aber auch der von vielen anderen Vereinen“, erklärte der Sportvorstand. Wie aus Kownackis Umfeld zu erfahren war, hatte sich neben den bekannten Konkurrenten wie VfB Stuttgart, Atalanta Bergamo und FC Fulham auf den letzten Drücker auch noch der FC Schalke 04 eingeschaltet. „Das sind alles viel finanzstärkere Klubs“, sagte Pfannenstiel, „aber wir haben tagelang mit intensiver Ansprache daran gearbeitet, dass Dawid eine Nähe zu uns gefunden hat. Und als er sich einmal für uns entschieden hatte, hat er sich vehement für uns eingesetzt und alles dafür getan, zu Fortuna zu kommen.“
Hilfreich war dabei, dass Kownacki Fortunas Innenverteidiger Marcin Kaminski aus gemeinsamen Zeiten in der Nationalmannschaft und im Verein Lech Posen bestens kennt. „Marcin und ich sind gute Freunde“, berichtete Kownacki – und Kaminskis Zuspruch förderte sein Interesse an einem Wechsel nach Düsseldorf noch weiter. Finanziell muss der 21-Jährige dabei große Abstriche in Kauf nehmen, denn Fortuna kann ihm nicht das Gehalt zahlen, dass er in Genua erhielt und das einige Konkurrenten ihm in Aussicht stellten. „Aber Dawid wird bald Vater“, erklärte Pfannenstiel, „er braucht Stabilität.“
„Ich bin sehr froh, dass alles geklappt hat. Fortuna hat mich schon sehr früh kontaktiert und sich intensiv um mich bemüht“, ergänzte der Stürmer, auf den sich sein neuer Trainer Friedhelm Funkel schon sehr freut: „Dawid ist ein vielseitiger Offensivspieler. Ich habe in unserem Trainingslager mit dem polnischen Nationaltrainer Jerzy Brzeczek lange über ihn gesprochen, und er hat viel Positives über Dawid gesagt.“ (jol)