Düsseldorf. . Abgezockte Düsseldorfer gewinnen mit 2:1 beim robusten Duell im Duisburger Hexenkessel und sind weiterhin Tabellenführer der 2. Bundesliga.

Als Fan von Fortuna Düsseldorf hätte man sich das vergangene Wochenende kaum schöner ausmalen können. Erst patzte die Konkurrenz, Nürnberg und Kiel ließen Punkte liegen. Dann folgte gestern der krönende Abschluss: Fortuna bezwingt im Straßenbahnderby den MSV Duisburg und ist nun mit neun Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga.

Vor 28 000 Zuschauern lieferten sich die Düsseldorfer in der MSV-Arena ein hitziges Duell mit den Zebras. „Die Stimmung war von beiden Seiten der Hammer“, freute sich Düsseldorfs Kapitän Oliver Fink nach Abpfiff: „Das sind die Spiele, für die du jeden Tag auf den Trainingsplatz gehst.“

Überraschender Personalwechsel

Vor der Partie überraschte Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel mit einem Personalwechsel. Statt Florian Neuhaus agierte Adam Bodzek im Mittelfeld des 4-3-2-Systems, bewährt vom vorangegangenen 2:1-Sieg gegen den FC St. Pauli. Kampf für Technik hieß es also und so war die Partie gegen den Meidericher Spielverein von robusten Zweikämpfen geprägt. Fortuna tat sich schwer, zwischen den zwei kompakten Viererketten der Duisburger eine Lücke zu finden. So war nach einer halben Stunde ein missglückter Fernschuss von Takashi Usami noch die gefährlichste Aktion der Rot-Weißen. Unerwartet sorgte in der 32. Minute Duisburgs Torwart Mark Flekken für Gefahr im eigenen Strafraum. Genki Haraguchis halbhoher Schuss rutschte dem Niederländer aus den Armen. Im letzten Moment warf sich Flekken vor dem heranschnellenden Fink auf die Kugel.

Düsseldorf verzweifelte nach dieser Chance weiter am gut organisierten MSV. Der verpasste in de 40. Minute um Haaresbreite einen Treffer durch Ahmet Engin. Kaan Ayhan klärte den Abschluss per Grätsche zur Ecke. Die ungenutzte Gelegenheit bestraften die Rot-Weißen postwendend. Der Eckstoß wurde per Kerze ins Mittelfeld verteidigt. Dort wartete Duisburgs Gerrit Nauber, brachte die Kugel jedoch nicht unter Kontrolle und leitete so den Konter der Düsseldorfer ein. Nach Vorlage von Oliver Fink beförderte Rouwen Hennings den Ball mit einem Schuss aus etwa 20 Metern in die Maschen zur 1:0-Führung.

Nach der Pause spielte Fortuna vorsichtig

Nach der Halbzeitpause ließ sich Fortuna zurückfallen und konzentrierte sich darauf, Duisburger Konter zu unterbinden. Tatsächlich kam der MSV kaum zum Abschluss, wurde in der 57. Minute jedoch um einen Elfmeter beraubt. Julian Schauerte grätschte gegen Kevin Wolze unglücklich und erwischte ihm am Fuß, Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied jedoch auf Abstoß für Düsseldorf. „Den Elfmeter hätte man geben können“, bestätigte Schauerte selbst: „In der Situation haben wir Glück gehabt.“

Duisburg gelang nur noch selten in Tornähe, dafür erzielte Fortunas Rouwen Hennings beinahe den Doppelschlag. Zuvor hatte Genki Haraguchi Verteidiger Gerrit Nauber überlaufen und zu Hennings’ nächstem Schuss aus der zweiten Reihe vorgelegt. Diesmal prallte der Ball jedoch nur an den Pfosten.

Kingsley Onuegbu scheitert zweimal knapp

Duisburg war nun gezwungen, immer mehr nach vorne zu investieren. Der eingewechselte Kingsley Onuegbu scheiterte zweimal knapp mit einem Seitfallzieher. Dann nutzte Fortuna die neuen Räume: Taka­shi Usami konnte nach schnellem Gegenstoß Schlussmann Flekken tunneln und mit dem 2:0 die vermeintliche Vorentscheidung erzielen.

Doch in der 90. Minute machte es der MSV nochmal spannend: Borys Tashchy fiel die Kugel im Strafraum-Gedränge vor die Füße: 2:1. Trotz aller Duisburger Bemühungen blieb es aber für Fortuna beim Derbysieg und damit einem ganz großen Schritt Richtung Aufstieg.