Dortmund. Borussia Dortmund ist ein ungewöhnlicher Halbfinalist. Der BVB kann dabei eine Menge gewinnen, die anderen verlieren. Ein Kommentar.

Borussia Dortmund passt ja so gar nicht in dieses Champions-League-Halbfinale, das ab diesem Dienstag ausgespielt wird.

Natürlich ist Real Madrid vertreten. Die Königsklasse ist das Wohnzimmer der Mannschaft. Wenn draußen die Temperaturen im Frühling steigen, wird auch sie langsam auf dem Rasen warm. Die Gruppenphase ist ein Vorgeplänkel für den 14-maligen Titelträger, der nur nach dem Höchsten strebt. Für Durchschnitt gibt es keine spanische Übersetzung.

Bayern wirkt zerstritten, PSG muss endlich abliefern

Real spielt gegen Bayern München, das zum erstmals nach 14 Jahren keine Meisterschale auf dem Marienplatz präsentieren wird. Die Führungsebene des Klubs wirkt seit Monaten zerstritten. Thomas Tuchel ist eigentlich schon weg, aber muss ja noch ein paar Wochen Trainer sein. Ihr gemeinsamer Nenner ist die verlockende Aussicht auf den Henkelpott.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel. © DPA Images | Sven Hoppe

Und dann wäre da noch Dortmunds Gegner Paris Saint-Germain, das katarische Unternehmen mit Sitz in der französischen Hauptstadt. Seit Jahren pumpt das Emirat Milliarden in den Verein und hat eine Meisterschaft nach der anderen gewonnen – erst am Sonntag wieder. Doch die nationale Liga ist nur zweitrangig. Es muss endlich mal der Champions-League-Pokal her. Wandert er auch in diesem Jahr, dem mutmaßlich letzten von Superstar Kylian Mbappé in Paris, woanders hin, dürfte die Geldverbrennungsmaschine PSG langsam auf dem Niveau des Bundesverkehrsministeriums angelangt sein.

BVB kann in der Champions League viel gutmachen

Für den Fußball-Konsumenten sind das entzückende Aussichten, in dieser Saison spitzt sich der Wettbewerb am letzten Tag des Aprils und im Mai so zu wie lange nicht. Drei Top-Klubs haben ihr gigantisches Ziel vor den Augen, können teilweise miese Saisons kaschieren.

Da passt dann ja doch ein wenig der BVB rein, der im Europapokal etwas gutmachen kann. Er ist der klare Außenseiter, der Gegenentwurf zum Edel-Trio. Dortmund kann viel gewinnen, die anderen umso mehr verlieren. Und auch wenn die Chancen marginal sind, bleibt die Gewissheit: noch drei Spiele bis zum Titel.

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