Dortmund. Gegen Leverkusen erkämpfte sich der BVB einen Punkt, wobei die Offensivkräfte enttäuschten, die Abwehrspieler aber stark waren. Die Einzelkritik.
Borussia Dortmund muss sich gegen Meister Bayer Leverkusen mit einem 1:1 (0:0)-Remis begnügen. Josip Stanisic rettete mit seinem Kopfballtor (90.+7) die verrückte Leverkusener Serie, es war in dieser Saison das bereits 14. (!) Bayer-Tor in der Nachspielzeit. Zuvor hatte Niclas Füllkrug (81.) die Schwarz-Gelben volley in Führung geschossen. Die BVB-Profis in der Einzelkritik.
Gregor Kobel: Der Dortmunder Torhüter hatte erstaunlich wenig zu tun, weil die wenigen gefährlichen Leverkusener Abschlüsse das Tor knapp verfehlten. Wagte ein Tänzchen gegen Hofmann, das gut ging (19.) und später eines, das fast schiefgegangen wäre. Im Aufbau war wieder einmal zu sehen, dass er fußballerisch gegenüber anderen Spitzentorhütern deutlich abfällt. Hielt dann aber gut gegen Tella, der den Ball aber auch nicht richtig getroffen hatte (68.).
Note: 2,5
Julian Ryerson: Sah anfangs hin und wieder nur die Hacken seiner schnellen Gegenspieler. Biss sich aber in die Partie und bereitete auf typische Ryerson-Weise die beste Chance der ersten Halbzeit vor, als er sich mit Ball energisch an Palacios vorbeiwurstelte und hineingab, wo Sabitzer allerdings scheiterte (42.).
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Note: 2,5
Mats Hummels: Sein Kernaufgabengebiet, das Verteidigen, erledigte er in seinem 503. Pflichtspiel für den BVB tadellos, grätschte etwa Hofmann in höchster Not ab (45.+1). Im Aufbauspiel aber hatten seine Bälle eine ungewohnt große Streuung, landeten teils absurd weit von den Mitspielern entfernt.
Note: 3
BVB-Defensive: Hummels und Schlotterbeck räumen ab
Nico Schlotterbeck: Ähnlich wie Hummels: Verteidigte hinten richtig stark – und verlor einmal vorne richtig gefährlich den Ball, was zu einem gefährlichen Leverkusener Konter führte (37.). Insgesamt aber gut gegen normalerweise ja ziemlich offensivstarke Leverkusener, die allerdings lange auf ihre gefährlichsten Offensivkräfte verzichteten.
Note: 2
Ian Maatsen (bis 45.): Hätte den BVB in Führung schießen können, wenn nicht müssen, trat aber nach einem Abpraller in aussichtsreicher Position über den Ball (42.). Machte seine Sache ansonsten ordentlich, gerade auch defensiv. Musste dennoch zur Pause runter, weil er gelb-rot-gefährdet war.
Note: 3
BVB-Kapitän Emre Can hätte vom Platz fliegen können
Emre Can (bis 69.): Hatte etwas Glück, als er Frimpong auf die Ferse traf, Schiedsrichter Siebert das Foul nicht sah und VAR Pfeifer der Meinung war, es habe knapp außerhalb des Strafraums stattgefunden (30.). Kämpfte sich ansonsten über den Rasen, so gut er konnte, fegte immer wieder bei BVB-Angriffen dazwischen, hielt dagegen – leistete sich aber auch einen katastrophalen Ballverlust, der zu einem richtig aussichtsreichen Leverkusener Konter führte (45.+1). Bekam danach wegen Meckerns seine 5. Gelbe Karte und fehlt in Leipzig – und hatte dann noch Glück, dass er nicht Gelb-Rot sah, als er Frimpong auf dem Weg in den Strafraum zu Fall brachte (56.).
Note: 5
Jadon Sancho (bis 69.): Für einen offensiven Flügelspieler im ersten Durchgang erstaunlich wenig am Spiel beteiligt, sammelte vor der Pause nur 16 Ballkontakte, dafür defensiv außerordentlich diszipliniert und engagiert. Im zweiten Durchgang aktiver, in seinen Aktionen aber glücklos.
Note: 4,5
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Marcel Sabitzer: Der Österreicher konnte nicht an die herausragende Form anknüpfen, die er gegen Atlético Madrid gezeigt hatte, war aber dennoch einer der besseren Dortmunder. Seinen Schuss aus dem Gewühl parierte Hradecky richtig stark (42.). Und natürlich war es seine Flanke, die das 1:0 vorbereitete (81.). Aber: Er ließ beim Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit den Torschützen Stanisic beim Eckball entwischen.
Note: 3
Julian Brandt (bis 83.): Gegen seinen Ex-Klub fand er kaum ins Spiel, hatte nur wenige Szenen, die in Erinnerung bleiben werden. Das kann er viel, viel besser, wie er in einer Szene zeigte: als er nämlich mit der Hacke auf Torvorbereiter Sabitzer ablegte.
Note: 4,5
BVB-Offensive: Bynoe-Gittens kein Faktor, Füllkrug trifft
Jamie Bynoe-Gittens (bis 83.): Der Engländer ist mit zwei ganz feinen Füßen gesegnet. Allerdings auch mit einem Kopf, der immer wieder falsche und taktisch unkluge Entscheidungen trifft, sodass er sich immer wieder verzettelte, wenn er mal in gute Positionen kam.
Note: 5
Niclas Füllkrug: Nur dann im Spiel, wenn er mal nach einem Abschlag an der Mittellinie zum Kopfballduell hochging, ansonsten abgemeldet – bis zur 81. Minute, als er Sabitzers Flanke sauber abnahm und ins Tor wuchtete.
Note: 4
Marius Wolf (ab 46.): Kam für Maatsen, vermochte sich aber nicht positiv in Szene zu setzen. Fiel immerhin auch nicht negativ auf gegen die schnellen Leverkusener Flügelspieler. Note: 3,5
Marco Reus (ab 69.): Kam für Sancho und bleibt wegen der geringen Spielzeit ohne Note.
Felix Nmecha (ab 69.): Kam für Can Ohne Note
Julian Duranville (ab 83.): Kam für Bynoe-Gittens. Ohne Niote
Salih Özcan (ab 83.): Kam für Brandt. Ohne Note