Madrid. Borussia Dortmund hat sich die Chance auf den Coup in der Königsklasse hart erarbeitet. Ein mulmiges Gefühl aber bleibt. Ein Kommentar.

Eine Prognose, welches Fazit Borussia Dortmund am Ende dieser Saison ziehen wird, fällt auch mit Beginn des Frühlings noch sehr schwer.

Mal das Positive: Der BVB hat die nach der Auslosung als Todesgruppe bezeichneten Gegner Paris Saint-Germain, AC Mailand und Newcastle United ein Stück weit entzaubert und ist auf Platz eins ins Achtelfinale der Champions League eingezogen. Dort besiegten die Dortmunder über zwei Spiele verdient die dominierende Mannschaft der Niederlande, die PSV Eindhoven. Und an diesem Mittwoch kann der BVB sogar die Grundlage für einen Coup legen.

BVB hat sich Ausgangslage hart erarbeitet und verdient

Machen wir uns nichts vor, die Kräfteverhältnisse im europäischen Fußball werden sich in den kommenden Jahren noch einmal festigen. Die Reichen ziehen davon, die anderen hecheln hinterher so gut wie sie es können. Wann der BVB, als einer der wirtschaftlich wie sportlich nicht zu den Großen der Zunft zählt, wieder an einem Halbfinale schnuppern kann, ist völlig ungewiss. Denn noch eine Runde zu überstehen, das ist ja durchaus drin gegen Atlético Madrid. Diese hoffnungsvolle Ausgangsposition hat sich Dortmund in einer kniffligen Saison hart erarbeitet. Müsste man ausschließlich die Performance im Europapokal bewerten, könnte man dieses Jahr schon mit einem Sternchen versehen.

Der BVB, hier mit Torwart Gregor Kobel, ist zum Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid aufgebrochen.
Der BVB, hier mit Torwart Gregor Kobel, ist zum Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid aufgebrochen. © DPA Images | Federico Gambarini

Andererseits beschleicht den Klub noch immer ein mulmiges Gefühl, dass er sich ebenso selbst eingebrockt hat. Noch ist nämlich ungewiss, ob der BVB auch in der kommenden Saison überhaupt in der Champions League antreten darf. Derzeit belegt er Platz fünf in der Bundesliga, hat sich zwar stabilisiert, doch wie eine Spitzenmannschaft – abgesehen vom Sieg bei Bayern München – ist er nur sehr selten aufgetreten.

BVB: Erst im Mai wird abgerechnet

Das Atlético-Spiel ist auch als Ablenkung von den Problemen in der Bundesliga zu verstehen. Was im Alltag bis Mai noch geschieht, wird den Tenor des Fazits maßgeblich bestimmen.

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