Dortmund. Der US-Amerikaner verlässt seinen Ausbildungsverein Borussia Dortmund. Ihn zieht es auf die Insel. Das sind die Details.
Am Mittwochvormittag flog eine Chartmaschine vom Dortmunder Flughafen nach Nottingham. Mit an Bord: Borussia Dortmunds Profi Giovanni Reyna. Der 21-Jährige will zum englischen Tradtionsklub Nottingham Forest wechseln. Auf der Insel absolvierte er den Medizincheck, am Mittwochabend folgte dann die Bestätigung: Bis zum Saisonende wird der Mittelfeldspieler ausgeliehen, eine Kaufoption besteht nicht.
BVB: Eine Million Euro Leihgebühr für Gio Reyna
Nach Informationen dieser Redaktion zahlt der englische Klub eine Gebühr in Höhe von 1 Million Euro und übernimmt Reynas gesamtes Gehalt. Zuvor aber hat Dortmund den eigentlich 2025 auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängert, um im Sommer eine bessere Verhandlungsposition zu haben – oder von einem formverbesserten Reyna zu profitieren.
Damit endet vorerst ein Kapitel, das mal als großes Versprechen galt. Reyna gehörte zu den größten Hoffnungsträgern des US-amerikanischen Fußballs, als er 2019 von New York City FC ins Ruhrgebiet wechselte. Der BVB hatte zuvor gute Erfahrungen mit Spielern aus Nordamerika gemacht, einem gewissen Christian Pulisic gelang ja kurz zuvor der Durchbruch in Dortmund. Der Nationalmannschafts-Kapitän ist über den FC Chelsea inzwischen bei der AC Mailand angekommen.
Bei Reyna ist so ein Sprung derzeit nicht absehbar, daher schließt er sich einem Klub an, der um den Klassenerhalt kämpft. Sein oberstes Ziel: auf Einsatzzeit kommen.
BVB: Im Mittelfeld haben andere die Nase vorn
Denn die konnte der Offensivspieler in einem ja so wichtigen Entwicklungs-Alter zuletzt nicht mehr regelmäßig sammeln. „Gio hatte eine schwierige Zeit und hat wenig gespielt“, betonte Sportdirektor Sebastian Kehl vor einigen Tagen. Immer wieder warfen den US-Amerikaner Muskelverletzungen zurück, gerade für einen im Angriff wirbelnden Profi, der sich durch seinen Antritt und leichtfüßige Bewegungen auszeichnet, können Probleme mit der Muskulatur eine starke Einschränkung darstellen.
Andere haben die Nase vorn. Im zentralen, offensiven Mittelfeld sind Julian Brandt und Marco Reus gesetzt, Felix Nmecha wird bald von einer Verletzung zurückkehren. Marcel Sabitzer gibt es auch noch – und jüngst opferte Trainer Edin Terzic ja einen Mittelfeldspieler zu Gunsten einer zweiten Sturmspitze. Zudem belastete Reyna eine private Angelegenheit. Er war in eine Posse um US-Nationaltrainer Gregg Berhalter und seinen Vater, den früheren Profifußballer Claudio Reyna, hineingezogen worden. „Gio ist in den vergangenen Tagen mit dem Wunsch auf uns zugekommen, bis zum Saisonende für Nottingham Forest auflaufen zu dürfen“, sagte Sportdirektor Kehl.
In England hofft Gio Reyna, der insgesamt 121 Pflichtspiele für Dortmund (17 Tore, 16 Vorlagen) absolviert hat, nun auf Besserung.