Dortmund. In der Winterpause muss beim BVB eine maximal kritische Analyse erfolgen. Platzierung und Leistung genügen nicht den Ansprüchen. Ein Kommentar.
Öffentlich will man bei Borussia Dortmund am liebsten gar nicht über das Thema sprechen, inoffiziell aber wird über alle möglichen Kanäle versichert: Nein, das Bundesligaspiel gegen Mainz 05 am Dienstag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) ist natürlich kein Endspiel für Trainer Edin Terzic. Und das ist ja auch gut so: Es ergibt extrem wenig Sinn, eine derart wichtige Personalentscheidung von einem einzigen Spiel abhängig zu machen – obwohl genau dies in dieser notorisch aufgeregten Branche immer wieder passiert. Ruhig bleiben, sich nicht treiben lassen, die Dinge langfristig sehen – wenn eine Klubführung das hinbekommt, geht es einem Klub meist besser.
Das Problem beim BVB aber ist: Die langfristige Entwicklung sieht gerade gar nicht gut aus. So richtig es ist, nach dem Mainz-Spiel nicht in Kurzschlussreaktionen zu verfallen, so dringend ist es doch, sich in der Winterpause maximal kritisch mit dem auseinanderzusetzen, was in den ersten 15 Saisonspielen passiert ist. Die Rechnung ist ja einfach: Wer von den deutschen Klubs die zweitgrößte Summe in sein kickendes Personal investiert, kann mit Platz fünf nicht zufrieden sein.
Kann es beim BVB in dieser Konstellation weitergehen?
Und er kann erst recht nicht zufrieden sein, wenn er von Mannschaften wie Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart regelrecht hergespielt wird. Wie kann es sein, dass Leverkusens Transfersommer so viel besser war? Wie kann es sein, dass Stuttgart in Sachen Positionsspiel und Automatismen so drückend überlegen war? Wie ist das schnellstmöglich zu beheben? Und kann es in der aktuellen Konstellation gelingen? Diese unangenehmen Fragen müssen in Dortmund im Winter gestellt – und so ehrlich wie möglich beantwortet werden. Wenn die Verantwortlichen dabei gemeinsam schlüssige Antworten finden und personelle Konsequenzen egal auf welcher Ebene vermeiden können: umso besser.