Stuttgart. Borussia Dortmunds Stürmerstar Niclas Füllkrug kritisiert nach der Stuttgart-Pleite die Marschrichtung. Auch das Team nimmt er in die Pflicht.

Stuttgart. Niklas Füllkrug blieb ruhig und bedacht, als er das 1:2 von Borussia Dortmundbeim VfB Stuttgart analysieren sollte. „Wir haben verdient verloren, wir hatten keinen Zugriff, haben viel zugelassen“, sagte der BVB-Stürmer, der sein Team bei den Schwaben in Führung gebracht hatte. „Auf ganz vielen Ebenen heute.“ Eine Erkenntnis, die noch zusätzliche Kraft erhielt, als Füllkrug sagte: „Der Ansatz war nicht optimal, wie man das lösen möchte.“

BVB: Terzic-Kritik an Füllkrug vor dem Spiel

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Der BVB-Nationalspieler wollte es so nicht gemeint haben, aber man konnte den Satz als Kritik an Trainer Edin Terzic verstehen, schließlich monierte Niclas Füllkrug, dass man Stuttgart anders erwartet habe. „Sie haben nie den Druck bekommen, das haben sie sehr gut gemacht“, so der 1:0-Torschütze. Eine Retourkutsche für die Vorwürfe, die Füllkrug am Freitag von seinem Trainer einstecken musste? Terzic hatte mit Rückblick auf das 3:3 in Frankfurt und das 0:4 gegen den FC Bayern die Ballverluste Füllkrugs beklagt und gesagt, dass „der gegnerische Stürmer uns viel mehr beschäftigt hat durchs Bällefestmachen, durchs Jagen, durchs Bälleklauen“. Ein weiterer Seitenhieb: „Wenn man sich die Mannschaften aus der oberen Tabellendrittel anschaut, sind das meistens Teams, die Stürmer mit sehr guten Werten haben.“

Füllkrug beteuerte später am Samstag, dass nicht der Trainer damit gemeint gewesen war, und nahm nach dem 1:2 in Stuttgart sich und seine BVB-Mitspieler in die Pflicht, „uns fehlte die Intensität und die Zweikampfhärte“. Der 30-Jährige sagte aber auch vielsagend: „Man muss leider so ehrlich sein, dass wir gegen viele gute Mannschaften unsere Grenzen aufgezeigt bekommen. Obwohl wir meiner Meinung nach das Material haben, um besser zu sein.“

BVB-Trainer Edin Terzic inmitten seiner Spieler Gregor Kobel, Ramy Bensebaini und Marcel Sabitzer.
BVB-Trainer Edin Terzic inmitten seiner Spieler Gregor Kobel, Ramy Bensebaini und Marcel Sabitzer. © WITTERS | JoergHalisch

Vorwurf an BVB-Trainer Terzic: keine spielerische Weiterentwicklung

Trotz anderslauternder Ergebnisse wird Edin Terzic von TV-Experten und Teilen der Fans vorgeworfen, dass sich der BVB spielerisch nicht weiterentwickelt. „Vieles muss man hinterfragen“, hatte Sky-Experte Lothar Matthäus nach dem 0:4 im Topspiel gegen Bayern München erklärt. „War die Mannschafts-Aufstellung die richtige? Gegen Bayern ohne große Geschwindigkeit und nur mit Technik zu spielen, das geht nicht. Du brauchst Eins-gegen-Eins-Spieler gegen die Bayern, die die Defensive beschäftigen, und das hat Dortmund heute kaum gemacht.“ Auch am Samstag in Stuttgart hat Borussia Dortmund keine gute Offensivleistung gezeigt.