Dortmund. Borussia Dortmund gewinnt auch zweite Spiel in der Champions League gegen Newcastle United. Füllkrug erlöst den BVB, Brandt macht alles klar.

Es gab einen Moment in Hälfe zwei, der sinnbildlich für den Dortmunder Abend stand, als Karim Adeyemi an der eigenen Eckfahne ackerte, seinen Zweikampf gewann und dies vor der Südtribüne wie ein eigenes Tor feierte. Die Borussia, dies verdeutlichte Adeyemis Entschlossenheit, trat am Dienstag im eigenen Stadion mit einer anderen Härte, einer anderen Überzeugung auf als beim 0:4-Zusammenbruch gegen den FC Bayern und arbeitete sich so zu einem 2:0 (1:0)-Erfolg in der Champions League gegen Newcastle United. Der BVB machte durch Tore von Niclas Füllkrug (26.) und Julian Brandt (79.) in der schwierigen Gruppe F einen großen Sprung in Richtung Achtelfinale.

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Eine erste Duftmarke setzte Verteidiger Mats Hummels, als er bereits in der ersten Minute kompromisslos grätschte. Trainer Edin Terzic hatte seine Startelf auf drei Positionen umgebaut. Niklas Süle begann im 4-3-3 als Rechtsverteidiger für Marius Wolf, Felix Nmecha bekam den Vorzug vor Marco Reus und Karim Adeyemi rutschte für Donyell Malen in die Offensive.

Adeyemi bringt Borussia Dortmund neues Tempo

Alle Neuen überzeugten. Vor allem Adeyemi verlieh den Dortmundern auf der rechten Seite ein höheres Tempo, mehr Unberechenbarkeit. In der siebten Minute passte der zuletzt Formschwache auf den generell formstarken Brandt, dessen Schuss allerdings irgendwo bei Block 80 auf der Südtribüne gelandet sein dürfte.

Newcastle, immerhin Tabellensechster in England, trat seltsam passiv auf, was die Borussen auszunutzen wussten. Mats Hummels passte auf Nmecha, der leitete weiter auf Brandt, der suchte Füllkrug, dessen Schuss jedoch zu zentral geriet (13.).

BVB-Stürmer Karim Adeyemi gegen Newcastles Kieran Trippier.
BVB-Stürmer Karim Adeyemi gegen Newcastles Kieran Trippier. © DPA

Vorne streckte sich Füllkrug wie ein Kran in jedes sich anbahnende Luftduell. Der Stürmer, auf den nach dem Bayern-Spiel Kritik eingeprasselt war, hatte eine Menge Aggressivität im Bauch. Der Lohn: Sein erster Champions-League-Treffer im Alter von 30 Jahren, den er selbst mit einer Balleroberung eingeleitet hatte. Über Felix Nmecha rollte der Angriff weiter nach vorne. Marcel Sabitzer nutzte die Hacke für einen hohen Ball in den Sechzehnmeterraum, Füllkrug köpfte wieder auf Sabitzer, der flankte in die Mitte und von dort zielte Füllkrug an Torhüter Nick Pope vorbei ins Netz.

Newcastle macht nach der Pause viel Drück, Kobel rettet

Diese Führung hob die schwarz-gelben Köpfe weiter nach oben, die Fans schrien noch mal lauter. Süle fand Sabitzer am Sechzehnmeterraum, doch der Österreicher schoss drüber. Und Newcastle? Der durch saudische Millionen finanzierte Klub trat erst kurz vor der Pause etwas entschlossener auf, man bemerkte das Fehlen des ehemaligen Dortmunder Stürmers Alexander Isak aufgrund einer Leistenverletzung. Dem Brasilianer Joelinton verrutschte eine Annahme, ansonsten wäre er alleine auf BVB-Torhüter Gregor Kobel zu gerannt. Nach einer Ecke versuchte es Joelinton dann mit dem Kopf, diesmal streckte sich Kobel und fing den Ball.

In der Halbzeitpause zog sich Newcastles Anthony Gordon sein Trikot über, der wohl gefährlichste Offensivspieler der Engländer. Dadurch nahm die Wucht von United zu, eine Flanke von Tino Livramento musste Kobel aus dem eigenen Fünfmeterraum lenken (48.). Auf der anderen Seite flog Torhüter Pope nach einem Fernschuss von Brandt in die rechte Ecke.

BVB-Torhüter Gregor Kobel fliegt - und hält gegen Newcastle.
BVB-Torhüter Gregor Kobel fliegt - und hält gegen Newcastle. © Getty

Brandt zieht davon und zieht ab - 2:0 für den BVB

Kurz blieb allen Schwarz-Gelben das Herz stehen, als Salih Özcan Joelinton aus den Augen verlor und dieser das Kunststück fertigbrachte, aus fünf Metern links vorbeizuköpfen (56.). Die Partie erinnerte nun an jene wilde Begegnung vor zwei Wochen in Newcastle, die Dortmund 1:0 gewonnen hatte. Die Borussia musste zittern, bis Brandt nach einem Freistoß von Newcastle plötzlich alleine nach vorne rannte und überlegt in die rechte Ecke traf (79.). Die Entscheidung.

Die nächste Aufgabe wartet am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Bundesliga beim VfB Stuttgart. In der Königsklasse geht es am 28. November in Mailand weiter. Dann könnte schon der Einzug ins Achtelfinale gelingen.

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