Dortmund. Die Bayern sind nach dem Pokal-Aus angeschlagen, Borussia Dortmund ist obenauf. Doch die Münchener rechnen sich Chancen aus.

"Angeschlagene Boxer sind am gefährlichsten", lautet ein altes Sportler-Sprichwort. Und der FC Bayern ist nach dem überraschenden Pokal-Aus beim 1. FC Saarbrücken stark angeschlagen. Mental, aber auch personell. Der perfekte Zeitpunkt also für Borussia Dortmund, am Samstag (18.30 Uhr) im Treffen der Giganten einen Sieg einzufahren?

„Die Vorzeichen könnten wahrscheinlich kaum besser sein“, sagt Didi Hamann, der frühere Fußball-Nationalspieler, der für Sky als Experte vor der Kamera steht. „Die Vorzeichen waren wahrscheinlich selten besser, du musst aber immer noch durch die offene Tür gehen.“ Der FC Bayern muss ja auch auf Verteidiger Matthijs de Ligt (Innenband, mehrere Wochen Pause) verzichten. Die Dortmunder zogen durch ein 1:0 gegen Ligakontrahent TSG Hoffenheim dagegen ins Achtelfinale ein. Hamann: „Wenn du sie jetzt nicht schlägst, schlägst du sie nie mehr“, meinte Hamann in Richtung Dortmund. „Verlieren ist verboten, wenn sie wirklich diese Saison eine Rolle spielen wollen.“

BVB-Spiel "das perfekte Match"

Entsprechend forsch lauteten die Töne in Dortmund. „Wir wollen natürlich jede Gelegenheit nutzen, um Bayern München im direkten Duell zu schlagen - zu Hause ist es jetzt ein bisschen länger her. Es ist mal wieder Zeit“, sagt Sebastian Kehl. „Es wird sehr eng werden“, orakelt der BVB-Sportdirektor. Viel wird davon abhängen, wie der FC Bayern auf den peinlichen Pokal-Knockout beim Drittligisten Saarbrücken reagiert. Das Missgeschick erhöht die ohnehin große Brisanz der Partie zusätzlich.

Derzeit deutet sich an, dass die Bayern mit Wut im Bauch und erhöhter Konzentration reagieren werden. „Vielleicht ist der Klassiker das perfekte Match, die Dinge zurechtzurücken“, schrieb Thomas Müller auf Instagram. Den Bayern steht vor dem Klassiker beim BVB derzeit nur Minjae Kim als fitter Innenverteidiger zur Verfügung. Der zuletzt ebenfalls verletzte Dayot Upamecano ist diese Woche zwar wieder ins Teamtraining zurückgekehrt. Ob es für Samstag reicht, ist aber offen. Bayern-Trainer Thomas Tuchel: „Wir müssen eine Lösung finden, um gegen Dortmund bestehen zu können.“ Möglicherweise können Noussair Mazraoui (krank) und Leon Goretzka (Mittelhandbruch) wieder dabei sein.

Didi Hamann hatte sich in den vergangenen Wochen ohnehin als großer Bayern-Kritiker gezeigt. Würde Tuchel eine titellose Saison überhaupt als Trainer überstehen? "Es sind schon Trainer in München für weniger rausgeflogen. Es wird schwer", sagt Hamann. "Die Titel sind eine Sache. Aber du musst einen Fortschritt sehen und schauen, dass die Sachen in die richtige Richtung laufen. Das ist im Moment einfach nicht der Fall."

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