Dortmund. . Niclas Füllkrug befindet sich auf dem Weg zum BVB. Der Angreifer verändert die Hierarchie im Kader und erregt Aufsehen, aber lohnt er auch?
Nun haben die Dortmunder also ihren Transfer fürs Herz, ihren Wow-Einkauf. Niclas Füllkrug, die deutsche Sturmhoffnung, beliebt bei vielen Fans in ganz Deutschland, steht kurz vor einem Wechsel ins Ruhrgebiet; der BVB ist bereit, 15 Millionen Euro für den Angreifer zu investieren. Lohnt sich das?
Aufsehen erregt der Einkauf kurz vor dem Ende der Transferperiode in jedem Fall, bislang runzelten viele Anhängerinnen und Anhänger die Stirn angesichts der Aktivitäten des Vizemeisters, die sportlich durchaus Sinn ergeben, aber keine Begeisterung auslösten. Füllkrug hingegen nehmen die Menschen als gradlinigen, ehrlichen Typen wahr, als einen Angreifer, dem selbst in einer schwächelnden deutschen Nationalmannschaft die Sympathien zu fliegen.
BVB: Niclas Füllkrug hat Stärken und einige Schwächen
So weit die öffentliche Wahrnehmung, ob der Wechsel auch sportlich Sinn ergeben wird, muss abgewartet werden. Füllkrug bringt eine Wucht auf den Rasen, die helfen kann, gerade wenn er sich in Kopfballduelle stemmt. In der Nationalmannschaft werden jedoch auch seine technischen Mängel manchmal sichtbar, noch stand er bei keinem Spitzenklub unter Vertrag. Erinnerungen werden geweckt an Anthony Modeste, 35, den Dortmund in der vergangenen Saison nach der schweren Erkrankung von Sebastien Haller hastig vom 1. FC Köln verpflichtet hatte, der dann aber fremdelte mit dem feinen BVB-Fußball. Ein Missverständnis.
BVB: Niclas Füllkrug stellt Youssoufa Moukoko vor Probleme
Füllkrug soll keines werden, dieser verändert die Hierarchie im Kader. Sebastien Haller muss sich plötzlich gegen einen Konkurrenten behaupten. Und für Youssoufa Moukoko, 18, muss sich der Transfer wie eine Ohrfeige anfühlen. Das Talent hat nun die Perspektive, meistens auf der Bank zu sitzen. Gefallen wird ihm dies nicht, weiterbringt ihn dies ebenfalls nicht.
Edin Terzic aber möchte unbedingt große, wuchtige Angreifer in seinem Kader, um sich in der Offensive zu behaupten und um in der Defensive bei Standards nicht so angreifbar zu wirken. Die Macht des Trainers wird größer und größer, seine Forderungen kann er meistens durchdrücken. Nun hofft der BVB darauf, dass sich Niclas Füllkrug eine Etage höher durchsetzen kann. Ein Risiko bleibt.