Dortmund. Immer wieder tauchen Anfeindungen im Fußball auf. Eine echte Lösung scheint es nicht zu geben. Niemals aber sollte Hilflosigkeit entstehen.
Es gibt so viele Geschichten von Anfeindungen im Fußball, nun hat Youssoufa Moukoko offengelegt, wie sehr ihn die rassistischen Kommentare im Netz getroffen haben, nachdem dieser für die U21 einen Elfmeter verschossen hatte. „Wenn wir gewinnen, dann sind wir alle Deutsche, wenn wir verlieren, bekommst du diese Affen-Kommentare. Dieses Mal hat es mir schon weh getan, weil kein Spieler absichtlich einen Elfmeter verschießt“, sagte der Stürmer des BVB.
Vermutlich wird Hass nie aus der Gesellschaft und dem Internet verschwinden, aber sollte man ihn deswegen akzeptieren? Nein. Niemals. Man sollte den Opfern zuhören, sie unterstützen, ihnen zeigen, dass sie dazugehören und nur eine Minderheit dies nicht einsehen will.
Es gibt Fortschritte, natürlich. Das erfährt man, wenn man nachfragt, was Fußballer und Fußballerinnen, die sich irgendwie abheben von einer weißen Hautfarbe, früher auf dem Fußballplatz und im Stadion über sich ergehen lassen mussten. Damals hat man ihnen nicht zugehört, jetzt erheben sie ihre Stimme, jetzt fordern die Verbesserungen ein. Zum Glück.
Youssoufa Moukoko wird rassistisch angegriffen - eine zufriedenstellende Lösung wird es nicht geben
Bloß wird es eine zufriedenstellende Lösung wohl nicht geben. Ein Problem ist, dass strafrechtlich nie jede Beleidigung im Netz verfolgt werden kann. Zudem besteht die Gefahr, dass man, wenn man auf die Anfeindungen aufmerksam macht, Rassisten und Rassistinnen zu Aufmerksamkeit verhilft. Also ignorieren? Das funktioniert auch nicht, das würde Hass nur normalisieren. Ein Dilemma. Immer wieder tauchen so neue Vorfälle auf, ohne echte Veränderung.
Was nie entstehen darf: Hilflosigkeit. Im Gegenteil. Die Mehrheit sollte sich hinter die Opfer stellen. Das erzeugt Stärke, das gibt Kraft. Youssoufa Moukoko gehört zu Deutschland. Jessic Ngankam gehört zu Deutschland. So lang dies nicht von allen als selbstverständlich angesehen wird, sollten wir es wiederholen. Wie arm wäre dieses Land ohne seine Vielfalt.