Dortmund. Auch gegen den VfL Wolfsburg zeigte Mats Hummels eine bärenstarke Leistung. In dieser Form könnte er Borussia Dortmund noch länger helfen.
Zur Stärkung hatte sich Gregor Kobel einen Erdbeer-Proteinshake mit in die Interviewzone gebracht. Viel musste Borussia Dortmunds Torwart zuvor beim 6:0 gegen den VfL Wolfsburg aber nicht halten. Zweimal kamen die harmlosen Niedersachsen in Kobels Nähe - zweimal reagierte er herausragend in einer schwierigen Phase.
Dortmunds Führung wackelte (das erste und einzige Mal) leicht, als der VfL die halbe BVB-Defensive mit einem langen Ball überraschte. Doch Kobel stand seinen Mann, erst im Eins-gegen-Eins gegen Patrick Wimmer (20.), dann beim Jakub Kaminskis Schlenzer aus der Distanz (33.). "Es war sicher gut, dass wir da kein Gegentor bekommen haben", meinte Kobel. "Ich hatte auch ein zwei Situationen, in der ich der Mannschaft helfen konnte. Es ist immer schön, wenn ich mich auszeichnen kann."
BVB: Mats Hummels sticht gegen den VfL Wolfsburg heraus
Andere standen am Sonntagabend stärker im Fokus als Dortmunds verlässlicher Schlussmann. Karim Adeyemi etwa, zweimaliger Torschütze und Vorlagengeber. Aber auch jemand, den man bei einem Offensivfeuerwerk eher nicht auf der Rechnung hat, wenn es im Anschluss um die besten Profis auf dem Platz geht: Abwehrchef Mats Hummels. "Er macht es überragend", schwärmte Kobel.
Hummels, inzwischen 34 Jahre alt, löst im Herbst seiner Karriere noch einmal Frühlingsgefühle aus. Der Kapitän strahlte gegen Wolfsburg eine bemerkenswerte Präsenz aus, verhinderte alle Offensivansätze des VfL frühzeitig, schmiss sich in die Zweikämpfe, grätschte Schüsse wie den von Kaminski (20.) ab. Das zweite Tor bereitete er gar mit einer Balleroberung an der Mittellinie vor. Kobel: "Er ist ein überragender Innenverteidiger, ein überragender Mensch, auf und neben dem Platz sehr professionell."
BVB: Mats Hummels absolvierte in dieser Saison nicht mehr jedes Spiel
Diese Eigenschaft musste der Weltmeister von 2014 in dieser Saison oft beweisen. In Niklas Süle (27) und Nico Schlotterbeck (23) hatte der Klub ihm zwei Nationalspieler vor die Nase gestellt, die Säulen in Dortmunds Zukunft sein sollen. Hummels musste sich des Öfteren einreihen, absolvierte nicht mehr jedes Spiel - aber er war eben da, als Süle und Schlotterbeck zuletzt verletzt pausieren mussten.
"Er ist immer da für das Team. Wenn er reinkommt, performt er immer", lobt Kobel. "Einer der so viel erreicht hat und so eine Persönlichkeit hat, da ist es nicht einfach, wenn du nicht jedes Spiel machst, denn das war sein Anspruch während seiner ganzen Karriere." Sportdirektor Sebastian Kehl ergänzte: "Mats war bei allen wichtigen Aktionen präsent, man konnte sich immer auf ihn verlassen."
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Und daher mehren sich auch die Stimmen, die darauf hoffen, dass der schon abgeschrieben gewesene Hummels eine weitere Saison als Innenverteidiger Nummer drei hinter Süle und Schlotterbeck dranhängt. Sein Verträg läuft im Sommer aus, der BVB hat ihm nach Informationen dieser Redaktion den selben neuen Arbeitsvertrag angeboten, den Marco Reus vor Kurzem unterschrieben hat und der ihn bis 2024 an den Klub binden würde.
BVB hofft auf Vertragsverlängerung mit Mats Hummels
Noch hat sich Hummels nicht entschieden, ob er im Ruhrgebiet bleiben, eine letzte neue Herausforderung im Ausland suchen oder seine Karriere beenden möchte. Der Verteidiger selbst schweigt seit geraumer Zeit zu seiner Zukunft.
Offenbar auch in der Kabine. "Ich werde es vielleicht beim Training oder aus der Zeitung erfahren", lächelte Torwart Kobel Fragen zu einem möglich neuen Hummels-Vertrag weg. "Ich kann nur sagen, dass wir sehr zufrieden mit ihm sind, auch heute war er wieder eine Bereicherung für das Team." In dieser Form wäre er sicherlich auch eine für die Dortmunder Mannschaft 2023/24.