Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf feiert bei der Gratisspiel-Premiere ein sensationelles Comeback. Die Fußballparty hat jedoch einen bitteren Beigeschmack.

Als die Düsseldorfer von dieser denkwürdigenFortuna für alle“-Premiere schwärmten, schien die hässliche Seite des Spiels für einen Moment vergessen. „Einen Abend für die Geschichtsbücher“ sah Torhüter Florian Kastenmeier, Trainer Daniel Thioune eine „Show nah an der Perfektion“. Und Vorstandschef Alexander Jobst war nach der Aufholjagd zum 4:3 (1:3) gegen den 1. FC Kaiserslautern einfach „überwältigt, es hätte nicht schöner kommen können“.

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Das galt freilich aus sportlicher Perspektive. Denn der Flaschenwurf auf Lautern-Profi Ragnar Ache könnte für Fortuna Düsseldorf noch ein bitteres Nachspiel haben. Nach der zwischenzeitlichen Gäste-Führung zum 3:0 (32.) war - offenbar aus der Südkurve - eine Cola-PET-Flasche aufs Feld geflogen und hatte Ache am Kopf getroffen. Die Partie war mehrere Minuten unterbrochen, der FCK-Stürmer konnte zunächst weiterspielen.

Kaiserslautern lässt Konsequenzen offen

Die Düsseldorfer baten um Entschuldigung für den Vorfall. Sportvorstand Klaus Allofs sah eine „völlige Unsinnigkeit dieser Handlung“. Der FCK ließ sich einen Protest offen. „Wir müssen uns beraten“, sagte Geschäftsführer Thomas Hengen am Sport1-Mikrofon. FCK-Trainer Dirk Schuster räumte ein, die Partie letztlich „sportlich“ und nicht wegen irgendeines „Cola-Wurfs“ verloren zu haben: „Die Begleitumstände müssen jetzt ganz andere Leute klären.“

Wahnsinn in Düsseldorf: Die Fortuna hat einen 0:3-Rückstand gegen Kaiserslautern in eine Führung verwandelt.
Wahnsinn in Düsseldorf: Die Fortuna hat einen 0:3-Rückstand gegen Kaiserslautern in eine Führung verwandelt. © dpa

Nach dem Zwischenfall hatte offenbar ein Abbruch im Raum gestanden. Schiedsrichter Benjamin Brand diskutierte mehrere Minuten mit den Beteiligten, letztlich wurde die Partie aber fortgeführt.

Becherwurf sorgte für Spielabbruch zwischen Bochum und Gladbach

Noch vor einem Jahr ging ein vergleichbarer Fall anders aus: Bei einem Bierbecherwurf auf den Schiedsrichterassistenten Christian Gittelmann war die Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach im März 2022 abgebrochen und anschließend am Grünen Tisch für die Gäste gewertet worden.

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So aber gelang den Düsseldorfern dank der Tore von Ao Tanaka (36., 63.), Matthias Zimmermann (49.) und Felix Klaus (57.) eine grandiose Aufholjagd, die das erste von drei Gratisspielen in dieser Saison von einem sportlichen Albtraum zu einem Märchen verwandelte. „Dass sie so zurückkommen, sensationell, dafür liebe ich meine Mannschaft“, schwärmte Thioune. Sein Team zog in der Tabelle am FCK vorbei und hielt Anschluss an die Aufstiegsränge.

Für das Spiel lagen der Fortuna rund 120.000 Ticket-Anfragen vor. Das in der Form einmalige Projekt wird in dieser Saison in einer Pilotphase mit drei Partien getestet. Um wie geplant langfristig alle Spiele gratis anbieten zu können, fehlen weitere Geldgeber. Der Klub hatte vor der Partie angekündigt, noch in diesem Jahr weitere Partner verpflichten zu wollen.

Weiteres Aufsehen, so viel ist sicher, hat die Premiere von „Fortuna für alle“ allemal erzeugt.