Gelsenkirchen. Schalke 04 bereitet sich auf das Spiel in Münster vor - aber auch andere Fragen beschäftigen die Fans der Königsblauen.

Sechs Tage Vorbereitung bleiben Interimstrainer Jakob Fimpel, um die Profis des Zweitligisten FC Schalke 04 auf das Auswärtsspiel bei Preußen Münster (Samstag, 20.30 Uhr/Sky und Sport 1) vorzubereiten. Doch ebenso interessant wie die sportliche Lage auf dem Platz ist das, was sich nach dem Rauswurf von Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots außerhalb abspielt. Wer wird Trainer? Wer wird Sportdirektor? Was ist mit Benedikt Höwedes? Was ist mit den Aussortierten? Wir haben die Fragen und Antworten.

Die Trainersuche: Gibt es erste Namen?

Schalkes Fans diskutieren in den Sozialen Netzwerken und Foren eifrig über mögliche Kandidaten für die Königsblauen. Doch bisher gibt es noch keine heiße Spur, nur etliche Namen, die auch nach Recherchen dieser Zeitung ausgeschlossen werden können - Thomas Letsch, Markus Gisdol, Torsten Lieberknecht, Valerien Ismael und Niko Kovac werden das Traineramt der Königsblauen nicht übernehmen. Sky berichtete zuerst. Seit Samstag arbeiten der königsblaue Vorstand um CEO Matthias Tillmann und Kaderplaner Ben Manga ihre Wunschkandidaten ab - der Kreis der Mitwisser ist aktuell sehr klein. Auf Deutschland allein beschränken sich die Schalker nicht, auch nicht auf gegenwärtig vereinslose Trainer. Sollte sich Schalke für einen Trainer entscheiden, der bereit ist, während der Saison zu wechseln, darf er aber keine oder nur ganz wenig Ablöse kosten. Hauptkriterium ist, dass der neue Mann schon nachgewiesen hat, Talente entwickeln zu können. Außerdem soll er für den Fußball stehen, den Manga sehen will: Atletico-Madrid-Fußball. Wünschenswert wäre, wenn der neue Mann deutschsprachig ist und die Zweite Liga kennt.

Die Sportdirektoren-Suche: Was ist mit Benedikt Höwedes?

Ehrenkapitän des FC Schalke 04: Benedikt Höwedes.
Ehrenkapitän des FC Schalke 04: Benedikt Höwedes. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Die Trainersuche soll innerhalb der kommenden zwei Wochen abgeschlossen sein. Ganz so schnell geht die Suche nach einem Wilmots-Nachfolger nicht. Eine erste Spur führte vermeintlich zu Weltmeister und Klub-Legende Benedikt Höwedes. Doch so reizvoll der Gedanke sein mag, den Ehrenkapitän wieder in der Profikabine zu haben: Da ist nichts dran. Allein aus familiären Gründen - Höwedes hat drei Kinder - ist er auch nach unseren Informationen aktuell nicht bereit, in den Profifußball zurückzukehren und jeden Tag, jedes Wochenende unterwegs zu sein. Seine Aufgabe als TV-Experte bei Amazon möchte er auch nicht abgeben. In der aktuellen Klubkonstellation mit dem starken Mann Manga, der vor allem seinem mitgebrachten Team vertraut, bekäme er auch eher die Rolle eines Sidekicks als die eines Gestalters - nichts, was sich Höwedes für die Karriere nach der Karriere vorstellt. Eine spätere Rückkehr nach Gelsenkirchen ist nicht ausgeschlossen.

Die Mannschaft: Wann kehrt Lino Tempelmann zurück?

Beim Auslaufen am Samstagvormittag zählte Lino Tempelmann noch nicht zum Trainingskader, sondern trainierte auf einem Nebenplatz mit einem Athletiktrainer - aber schon mit Ball. Tempelmann, vor Saisonbeginn aussortiert, hatte drei Monate ausgesetzt. Nun ist er wieder fit. Einer Rückkehr ins Mannschaftstraining steht nichts im Wege. Er soll bei den Profis eine Chance bekommen wie Tobias Mohr, der ebenfalls aussortiert war, sich aber einen Stammplatz erkämpfte. Für den neuen Trainer, der in zwei Wochen übernimmt, dürfte Tempelmann wie ein Zugang sein.

firo :  13.08.2024,
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Aktuell beim FC Schalke 04 aussortiert: Dominick Drexler. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Die Aussortierten: Was passiert mit Dominick Drexler und Ralf Fährmann?

Bisher bildete Dominick Drexler allein die Trainingsgruppe zwei. Er durfte maximal das Aufwärmprogramm mit den Profis absolvieren, musste danach mit Rehatrainern allein trainieren. Diese Entscheidung ging auf Ex-Trainer Karel Geraerts zurück. Der ist weg - kann es für den Mittelfeldspieler eine überraschende Rückkehr geben?

Aktuell sieht es nicht danach aus - das liegt aber nicht an Interimstrainer Jakob Fimpel, der Drexler aus gemeinsamen Trainingseinheiten der vergangenen Saison in der U23 kennt und schätzt. Die Klubführung um Tillmann und Manga scheint unversöhnlich zu sein, sie hatte sich mit Drexler nicht auf eine Auflösung des Vertrages einigen können. Zudem ging er nicht auf das Angebot ein, mit der U23 zu trainieren. Manga sagte einmal, die Tür sei zu, ein Machtwort der Sorte „Basta“. Doch bleibt es wirklich dabei?

Für Drexler spricht, dass er fit ist, dass die Schalker auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld Bedarf an technisch starken Mittelfeldspielern haben. Außerdem ist er ein Führungsspieler - Leader in der Kabine kann Schalke gut gebrauchen. Mit einigen Spielern aus dem Mannschaftsrat versteht sich Drexler immer noch bestens, eine Begnadigung ließe sich für die Bosse gut begründen. Was gegen Drexler spricht: Er ist zwar fit, ihm fehlt aber seit Wochen die Matchpraxis. Und er kam nicht mit allen aus dem aktuellen Kader in der vergangenen Saison gut aus.

Auch Ralf Fährmann steht noch unter Vertrag - er wird nicht zu den Profis zurückkehren: Er hatte sich selbst dafür entschieden, mit der U23 zu trainieren. Außerdem ist er ohnehin verletzt.

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Der Trainer: Wer übernimmt für Jakob Fimpel die U23?

Solange Jakob Fimpel als Interimstrainer bei den Profis aushilft, übernehmen die Co-Trainer Tomasz Waldoch und Willi Landgraf sowie Torwarttrainer Christian Wetklo das Kommando. Dabei geht es um die Spiele gegen den MSV Duisburg (28. September, 20 Uhr) und bei den Sportfreunden Lotte (5. Oktober). Ab dem 6. Oktober, wenn Schalkes neuer Profitrainer feststeht, kehrt Fimpel zur U23 zurück.

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