Karlsruhe. Beim 0:2 in Karlsruhe klappt bei Schalke 04 fast gar nichts. Nur ein Profi verdient sich eine 3,5, der Rest enttäuscht komplett. Die Noten.

Im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC ist der FC Schalker 04 klar unterlegen und verliert mit 0:2 (0:1).

Justin Heekeren: Schalkes Torwart wirkte vor der Pause etwas verunsichert, strahlte wenig Sicherheit aus. Als er nach elf Minuten am Ball vorbeirutschte, hatte Heekeren Glück, dass Zivzivadze im Abseits stand. Wenig später versprang ihm der Ball, sodass Zivzivadze seinen Pass blocken konnte. Nach der Pause spielte er deutlich verbessert und verhinderte mit guten Paraden sogar weitere Gegentreffer - wie bei seinem Reflex gegen den nimmermüden Zivzivadze (47.). Bei den Gegentoren ohne Abwehrchance. Note: 4

Adrian Gantenbein: Machte auf seiner rechten Seite viele Meter. Wirklich viel Einfluss aufs Spiel hatte der Schweizer allerdings nicht. Häufig wurde er von seinen Kollegen ignoriert, seine wenigen Flankenversuche waren zu ungenau. Beim 0:1 rutschte er unglücklich aus und legte so die Führung auf. Noch ist er auf Schalke nicht angekommen. Note: 5

Schalke: Die Innenverteidiger Wasinski und Sanchez haben Probleme

Martin Wasinski: Der 20 Jahre alte Belgier rückte für den angeschlagenen Ibrahima Cissé in die Startelf. Bei seinem Zweitligadebüt machte er es bis kurz vor der Pause ordentlich. Beim Gegentor zum 0:1 war aber auch er mit in der Verlosung. Wasinski konnte den Ball erst nicht klären, schlug eine Kerze und grätschte dann ins Leere. In der Schlussphase hatte er auch Probleme mit der Zuordnung. Note: 5

Schalkes Startelf-Debütant Martin Wasinski (li.) kommt gegen KSC-Stürmer Fabian Schleusener zu spät.
Schalkes Startelf-Debütant Martin Wasinski (li.) kommt gegen KSC-Stürmer Fabian Schleusener zu spät. © Getty Images | Alex Grimm

Felipe Sanchez: Die Aufstellung des Innenverteidigers war in der Länderspielpause Teil des Zwists zwischen Trainer Karel Geraerts und Kaderplaner Ben Manga. Anders als zuletzt gegen Köln (1:3) durfte Sanchez in Karlsruhe starten. Dabei wirkte er unsicher, spielte etwa einen viel zu kurzen Rückpass auf Heekeren, der zu einer KSC-Chance wurde (28.). Beim Gegentor zum 0:1 verlor Sanchez dann gleich zwei Zweikämpfe. Auch danach oft zu weit weg von seinen Gegenspielern. Note: 5,5

Derry Murkin: Als Linksverteidiger hatte er wenig Zugriff aufs Spiel. Gleich mehrfach griffen die Karlsruher über seine Seite an und kamen zu Chancen. Mit dem Ball fehlen ihm die Ideen und die nötige Technik. Note: 5

Schalke: Ron Schallenberg verpasst die Chance zum Ausgleich

Ron Schallenberg: Rückte aus der Innenverteidigung auf die Sechs und versuchte, die junge Abwehrkette zu dirigieren. Per Kopf verpasste er nach einer Mohr-Ecke nur knapp den 1:1-Ausgleich (61.). Note: 4

Janik Bachmann (bis 70. Min.): Stopfte in der Anfangsphase einige Löcher und kam auf gute Balleroberungen. In den direkten Duellen mit seinen Gegenspielern zog er aber überraschend oft den Kürzeren. Note: 4,5

Schalkes Mittelfeldspieler Janik Bachmann (hinten) bestitt gegen den KSC viele Zweikämpfe - hier gegen Marvin Wanitzek.
Schalkes Mittelfeldspieler Janik Bachmann (hinten) bestitt gegen den KSC viele Zweikämpfe - hier gegen Marvin Wanitzek. © dpa | Uli Deck

Amin Younes (bis 58. Min.): Bei seinem ersten Startelf-Einsatz für Schalke konnte der Ex-Nationalspieler nicht an seine gute Joker-Leistung des Köln-Spiels anknüpfen. Trotz seiner technischen Fähigkeiten schaffte er es nicht, nennenswerten Torchancen zu kreieren. Note: 5

Die Schalker Offensive bleibt in Karlsruhe komplett wirkungslos

Moussa Sylla: Schalkes Top-Transfer spielte in Karlsruhe nicht zentral, sondern auf der rechten Offensivseite. Dort war er kaum ins Spiel eingebunden und blieb ohne Torchance. Note: 5

Tobias Mohr: Der zuletzt formstarke Mohr war in Karlsruhe kein Faktor. In der allgemein schwachen Offensive lief auch über seine linke Seite nichts. Bezeichnend: Seine verunglückte Flanke war die einzige Schalker Halbchance in der ersten Halbzeit (21.). Immerhin zwei brauchbare Standards schlug er in der zweiten Halbzeit. Note: 4,5

Kenan Karaman: Der Kapitän ließ sich als Mittelstürmer oft tief in die eigene Hälfte zurückfallen, um Einfluss aufs Spiel zu bekommen. Wenn er rund um den Strafraum angespielt wurde, vertändelte er viele Bälle oder traf falsche Entscheidungen. Nach Mohr-Freistoß hatte er eine gute Kopfballchance, doch er traf den Ball nicht richtig (71.) - da muss er mehr draus machen. Note: 5,5

Schalkes Kapitän Kenan Karaman wird von drei KSC-Verteidigern gestört.
Schalkes Kapitän Kenan Karaman wird von drei KSC-Verteidigern gestört. © Marcel Engelbrecht/firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht

Schalke-Joker Antwi-Adjei zumindest ein kleiner Lichtblick

Christopher Antwi-Adjei (ab 58. Min.): Ersetzte Younes und rückte auf die rechte Angriffsseite. Dort machte er zumindest ein bisschen Alarm. Zu großen Chancen führten seine Hereingaben zwar nicht, trotzdem war der Ex-Bochumer ein kleiner Lichtblick. Note: 3,5

Ilyes Hamache (ab 70. Min.): Sollte die Offensive beleben, doch tauchte kurz nach seiner Hereinnahme im eigenen Strafraum auf - auf negative Art und Weise. Der Franzose verweigerte nach Hereingabe den Zweikampf mit Zivzivadze und hatte so Mitschuld am 0:2 (73.). Ohne Note.

Bryan Lasme (ab 89. Min): Ersetzte Sylla kurz vor Schluss. Ohne Note.