Gelsenkirchen. Viel Feuer im Training von Schalke 04. Gleich zweimal kassiert Verteidiger Ibrahima Cissé heftige Ansagen. Kenan Karaman wütet.
Nach dem Rumpel-Start von Schalke 04 in der 2. Bundesliga (vier Punkte aus vier Spielen) ging es am Montag im Training der Königsblauen heiß her. Kapitän Kenan Karaman (30) und Innenverteidiger Ibrahima Cissé (23) gerieten während einer Übung aneinander, dabei redete Karaman lautstark auf seinen Kollegen ein, meckerte ihn vor versammelter Mannschaft an.
Was war passiert? Während einer Spielform agierte Cissé unaufmerksam und zog so den Zorn des Kapitäns auf sich. „Dreimal lässt du den Gegenspieler im Rücken laufen“, meckerte Karaman auf Englisch in Richtung seines Teamkollegen. Als Cissé dann genervt auf Französisch antwortete, explodierte Karaman. „Rede hier nicht Französisch mit mir. Halt die Klappe!“
Schalke: Tobias Mohr sieht den Zoff locker
Umstehende Spieler und auch Trainer Karel Geraerts versuchten im Anschluss, die Streithähne zu beruhigen, doch nach einer erneuten Antwort von Cissé, wiederholte Karaman: „Halt die Klappe!“ Als die beiden Schalke-Profis sich dann voneinander entfernten, ergriff Geraerts kurz das Wort und erklärte Cissé, was er während des vorangegangenen Spielzugs falsch gemacht hatte.
Trainer-Kritik an der Wortwahl und der Lautstärke von Karaman blieb aus. Tobias Mohr sah den Trainingszoff locker. „Alle sollen eine Meinung auf dem Platz haben. Hier hat unser Kapitän etwas gesagt – dann war Ruhe. Danach waren alle wach. Die Sache ist gegessen.“ Zur Verteidigung von Cissé mutmaßte der 29 Jahre alte Mohr: „Vielleicht hat er die Übung ja nicht richtig verstanden? Man weiß es nicht.“
Schalke: Ibrahima Cissé mehrfach unaufmerksam
Nach der Ansage von Karaman wirkte Ibrahima Cissé in den restlichen rund 20 Minuten des Trainings verunsichert. Der Verteidiger leistete sich weitere Unaufmerksamkeiten – so ließ er nach einer Flanke viel zu einfach ein Kopfballtor von Mohr zu. Der Olympia-Teilnehmer kam gar nicht erst in den Zweikampf, was Trainer Geraerts sichtlich ärgerte. Nach dem Mohr-Treffer unterbrach der Coach die Übung erneut und richtete einige Worte an die Mannschaft und vor allem Cissé: „Wir dürfen hier nicht solche Scheißtore kassieren“, meckerte Geraerts. „Karlsruhe hat zwei von diesen Stürmern, sie sind groß und stark. Das ist viel zu einfach.“
Klar ist: Freitag im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC (18.30 Uhr/Sky) müssen Cissé und seine Abwehr-Kollegen ganz anders verteidigen. Sonst droht der Schalker Mannschaft bei den Baden erneut ein böses Erwachen – ähnlich wie im Oktober 2023, als die Königsblauen im ersten Spiel unter der Leitung von Karel Geraerts mit 0:3 verloren.
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