Nürnberg. Ron Schallenberg fliegt gegen den 1. FC Nürnberg vom Feld, die Schalker toben. Nun äußert sich der DFB zur strittigen Szene.
Der Frust war groß im Lager des FC Schalke 04. Und das weniger aufgrund des Auftritts, den die Mannschaft bei der 1:3-Auswärtsniederlage beim 1. FC Nürnberg zeigte. Vielmehr erhitzte die Entscheidung von Schiedsrichter Nicolas Winter, Ron Schallenberg in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit Gelb-Rot vom Platz zu stellen, die Gemüter bei Spielern, Sportdirektor Marc Wilmots und Trainer Karel Geraerts.
Denn was die Gelsenkirchener monierten, das war spätestens nach Sichtung der Zeitlupen nicht mehr wegzudiskutieren. Diese belegten deutlich, dass Schallenberg vor seiner zweiten Gelben Karte nicht gefoult hatte, sondern selbst vom Nürnberger Caspar Jander am Knöchel getroffen worden war. Und wie bewertet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Szene, die Schalke als klaren Knackpunkt für die Niederlage - zum Zeitpunkt des Platzverweises führten die Königsblauen mit 1:0 - ausmachte?
„ Es hätte hier keinen Feldverweis geben dürfen“
„Die Gelb-Rote Karte gegen Schallenberg resultierte daraus, dass der Schiedsrichter in der Realgeschwindigkeit des Spiels ein verwarnungswürdiges Foulspiel wahrgenommen hatte“, erklärt Alex Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit bei der DFB Schiri GmbH auf Anfrage dieser Redaktion - und räumt ein, dass dem Unparteiischen ein Fehler unterlaufen ist. „Nach Ansicht der Fernsehbilder lässt sich diese Einschätzung jedoch nicht halten, es hätte hier keinen Feldverweis geben dürfen.“
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Ehrliche Worte, die man beim Revierklub wohl zur Kenntnis nehmen wird, die den Ärger der Schalker aber wohl kaum lindern dürften. Wobei Sportdirektor Marc Wilmots sich mit Kritik am Feldschiedsrichter zurückgehalten hatte. „Fehler können passieren“, meinte der Belgier nach der Partie. Vielmehr hätte er sich einen Eingriff des Video-Assistenten gewünscht, was das Regelwerk allerdings nicht hergibt. Nur bei Glatt-Rot, Toren, Elfmetern und Spielerverwechslungen darf der VAR eingreifen. Gelbe Karten dürfen nicht angefochten werden. Auch nicht, wenn sie zu einem Platzverweis führen.
Das nahm Wilmots zum Anlass, eine Anpassung der Regularien zu fordern. Für den Vorschlag des 55-Jährigen ist der DFB allerdings der falsche Adressat. Man wolle Wilmots Aussage nicht kommentieren, teilte Feuerherdt mit und verwies auf das fürs Regelwerk zuständige International Football Association Board (IFAB).
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