Gelsenkirchen. Im Test gegen Utrecht patzte Hoffmann, jetzt bekommt Justin Heekeren seine Chance. Die Torwartfrage ist offen. Was Trainer Karel Geraerts sagt.

Ron-Thorben Hoffmann sackte zusammen und ließ sich auf den Rücken fallen. Ein lautes „Maan“ war über den gesamten Platz zu hören - nein, beim zweiten Gegentreffer hatte Schalkes Schlussmann alles andere als gut ausgesehen. Ein nicht sonderlich harter Schuss rutschte Hoffmann durch Hände und Beine. Es war der Schlusspunkt der Schalker Testspiel-Niederlage im Geheimtest gegen den FC Utrecht, 0:2 verlor S04. Öffnet Hoffmanns Patzer womöglich noch einmal eine Chance für Justin Heekeren, der, wie er betont, nach seiner Rückkehr aus Belgien Schalkes Nummer eins im Tor werden will?

Bislang ließ Karel Geraerts in Interviews zumindest immer wieder durchblicken, dass die Tendenz in Richtung Hoffmann geht. Geholt wurde Ron-Thorben Hoffmann als Nachfolger von Marius Müller, er trägt die Rückennummer eins - vieles spricht dafür, dass der 25-Jährige in der kommenden Saison Schalkes Stammtorhüter werden wird. Hoffmann sei geholt worden, um die Nummer eins zu werden, hatte Geraerts nach dem Test gegen Kiew. gesagt. Doch endgültig entschieden ist dies eben noch nicht. Die Ausgangslage habe sich durch Hoffmanns Patzer nicht verändert, auf einen Stammtorhüter festlegen wollte sich Geraerts anderthalb Wochen vor dem Ligastart aber weiterhin nicht: „Wir entscheiden vor dem Spiel gegen Braunschweig“, so der Trainer.

Justin Heekeren wird bei Schalkes abschließendem Test gegen Twente Enschede im Tor stehen

Die erste Elf, die voraussichtlich beim Ligastart am 3. August auflaufen wird, war anhand der letzten Spiele bereits zu erahnen. Auf drei bis vier Positionen gibt es aber weiterhin einen offenen Konkurrenzkampf, wie Geraerts verriet. Sowohl in der Abwehr, als auch im Mittelfeld und Sturm gebe es noch Positionen, die nicht endgültig feststehen. Angesprochen auf die Frage, ob die Torwartposition ebenfalls dazu zählt, sagte Schalkes Trainer: „Wir haben noch ein Spiel am Mittwoch, dort wird Justin spielen und dann werde ich entscheiden. Dann haben alle dieselben Minuten gehabt.“

Justin Heekeren zeigte im Test gegen Dynamo Kiew eine gute Leistung, am Mittwoch gegen Twente will er sich erneut beweisen.
Justin Heekeren zeigte im Test gegen Dynamo Kiew eine gute Leistung, am Mittwoch gegen Twente will er sich erneut beweisen. © FUNKE Foto Services | Tim Rehbein/RHR-FOTO

Bis auf den einen Patzer gegen Utrecht leistete sich Neuerwerbung Hoffmann in den Testspielen keine nennenswerten Fehler. Gegen Velbert spielte er eine Halbzeit lang, war beim 7:0-Sieg aber auch nicht nennenswert gefordert. Heekeren bekam gegen Dynamo Kiew (2:2) die volle Spielzeit, bei den Gegentoren war er jeweils machtlos.

Heekeren will Schalkes Nummer eins werden

Seit seiner Rückkehr aus Belgien betont Heekeren, dass er sich mit der Rolle als Ersatztorwart nicht zufrieden geben will. Im Trainingslager formulierte er offensiv: „„Mir wurde mitgeteilt, dass es ein offener Kampf um die Nummer eins wird. Ich habe geantwortet: Wenn das so ist, nehme ich den Kampf an, ich scheue ihn nicht.“ Geraerts stört das nicht, er will den Konkurrenzkampf nicht bremsen. „Justin muss sich so äußern, das ist sein gutes Recht“, sagte Geraerts nach dem Test gegen Kiew. „Ich lasse das laufen.“

Am Mittwoch bekommt Heekeren im abschließenden Test gegen Twente Enschede (18.30 Uhr, Stadion am Badeweiher, Marl) also erneut die Gelegenheit, sich zu beweisen. Er wolle dem Trainer zeigen, dass er jedes Testspiel gewinnen will, so der 23-Jährige. Unabhängig vom Ergebnis, inwiefern Heekeren die Torwartfrage noch einmal spannend macht, wird auch von seiner Leistung gegen Twente abhängen.

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