Meppen. Tobias Mohr ist bei Schalke aussortiert, aber überzeugt mit guten Leistungen. Eine Reaktion, die auch anderen Klubs nicht verborgen bleiben wird.

Nach dem 4:2-Sieg im 45-minütigen Testspiel gegen den SV Meppen am Samstag grinste Tobias Mohr in die Kamera. Mit seinen Fingern formte der 28 Jahre alte Profi von Schalke 04 dabei die Buchstaben L und M und schickte damit einen Gruß nach Hause – an seine Frau Louisa und seinen Sohn Mats, der erst Ende 2023 geboren wurde. Zweifelsfrei eine süße Geste.

Ungewöhnlich ist an diesem Foto zwar nicht der nette Gruß an die Familie, sondern die Tatsache, dass Mohr Anfang Juli 2024 noch im Schalke-Trikot in Kameras grinst. Denn eigentlich ist der Linksfuß längst aussortiert. Unmittelbar nach Saisonende wurde Mohr in einem kurzen Gespräch mitgeteilt, dass er Schalke verlassen soll. In den Planungen für die kommende Zweitligaspielzeit spielt er keine Rolle mehr – trotz seines bis 2025 gültigen Vertrags.

Schalke: Tobias Mohr lässt sich nicht hängen

Weil der Offensivspieler bislang aber keinen neuen Verein gefunden hat, musste er zum Start der Vorbereitung wieder auf Schalke antanzen. Eine unangenehme Situation. Aber anders als etwa Timo Baumgartl (28) oder Dominick Drexler (34) darf Mohr ganz normal am Trainingsbetrieb teilnehmen, um topfit für potenzielle Interessenten zu sein.

Mental ist die Situation für Mohr zweifelsfrei schwer. Es gäbe viele Gründe, sich im Training hängenzulassen, im Bewusstsein, unter Trainer Karel Geraerts sowieso keine Zukunft mehr zu haben. Doch Mohr überzeugt im Training, ja sogar in den Testspielen stiehlt der Aussortierte einigen seiner Kollegen, die sich eigentlich zeigen müssen, die Show. Schon beim 7:0 gegen die SSVg Velbert bereitete er ein Tor mustergültig per Flanke vor. Bei seinem zweiten Testspiel-Einsatz legte er beim 4:2-Sieg gegen die SV Meppen ein Tor und eine Vorlage nach – in nur 45 Minuten wohlgemerkt.