Dortmund. Borussia Dortmund ist mit einem 2:0-Sieg über Eintracht Frankfurt in die Saison gestartet. Der BVB tat sich lange schwer.
Um kurz nach 20 Uhr am Abend war Nuri Sahins Samstag dann endgültig geglückt. Er war ja ohnehin besonders, dieser 24. August. Weil Borussia Dortmunds Trainer den Geburtstag seiner Tochter feiern konnte. Und dann veredelte seine Mannschaft auch noch Sahins Bundesliga-Debüt. Mit 2:0 (0:0) gewann der BVB in einer lange zähen Partie mit gegen Eintracht Frankurt. Der eingewechselte Jamie Gittens erlöste die Dortmunder mit seinem fulminanten Schuss in den Winkel (72.). In der Nachspielzeit legte er seinen zweiten Treffer nach (90.+3).
Trainer Sahin hatte mit einer überraschenden Personalentscheidung aufgewartet. Donyell Malen, der ob eines verspäteten Trainingseinstieg aufgrund der Europameisterschaft und dem einen oder anderen kleineren Verletzungsproblemen eine komplizierte Vorbereitung erlebte, begann auf dem linken Flügel anstelle von Jamie Gittens. Ansonsten blieb Sahin bei seiner Grundformation mit Zugang Pascal Groß als Strategen und den drei Innenverteidigern Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton und Niklas Süle.
BVB braucht lange gegen Frankfurt um ins Spiel zu kommen
An einem heißen Spätsommer-Nachmittag war die Vorfreude auf die neue Saison groß, besonders bei den BVB-Fans. Zum Einlauf der Mannschaften schwenkten sie dutzende Fahnen, hielten ein großes Banner in die Luft und warfen Konfetti. Es war laut im Dortmunder Stadion, weil auch auf der Nordseite im Anhang von Eintracht Frankfurt eine Menge Stimmgewalt steckte. Die Mannschaften ließen sich davon nur bedingt anstecken, der Beginn der Partie war zäh.
20 Minuten brauchte der fehlerbehaftete BVB, bis er in Richtung des Frankfurter Strafraums vordringen konnte, doch Julian Ryersons Flanke fand keinen Abnehmer. Den ersten Schuss gaben die Hessen ab, Hugo Larsson probierte es aus der zweiten Reihe und verfehlte nur knapp die Tor-Latte (28.). Dortmund brauchte mehr als die Hälfte der ersten Halbzeit, um die in dieser Saison so herbeigesehnte Dominanz auszustrahlen, auch die defensive Absicherung klappte dann besser. Mehr als eine Kombination boten die Schwarz-Gelben allerdings nicht. Malen flankte auf Ryerson, der legte ab auf Karim Adeyemi, der wiederum zu Marcel Sabitzer weiterleitete. Ein feiner Abschluss mir der Hacke war aber nicht von Erfolg gekrönt. Weitere Chancen hatten Julian Brandt (41.) aus der Distanz und auf der Gegenseite Frankfurts junger Stürmer Hugo Ekitiké (33.)
Sahin musste in der zweiten Halbzeit die Breite seines Kaders nutzen. Nach einer Stunde kamen Gittens und der neue Stürmer Maximilian Beier, von der TSG Hoffenheim verpflichtet, für die blassen Adeyemi und Malen. Zuvor hatten Brandt (49.) und Omar Marmoush (57.) zwei eher harmlosere Gegenlegenheit.
BVB fehlt lange der besondere Moment
Den Dortmundern fehlten die besonderen Ideen, um die sicher stehenden Hessen zu knacken. Einen klugen Pass von Groß etwa, oder eine überraschende Beschleunigung von Brandt, einen Antritt von Beier. Aktionen wie diese blieben lange aus. Nach 70 Minuten deutete bei Temperaturen von noch immer etwa 30 Grad alles auf ein Remis hin. Zu statisch, zu inspirationslos war der BVB-Auftritt. Und dann kam Jamie Gittens.
Die Frankfurter hätten gerade beinahe das 1:0 erzielt (Fares Chaibi schoss nach scharfer Hereingabe unglücklich drüber), als der Engländer von der linken Seite in den Strafraum dribbelte, drei, vier Übersteiger ließ er folgen, legte sich den Ball auf den rechten Fuß – und feuerte einen Schuss ab, der genau im rechten Torwinkel einschlug. Das Stadion, das in eine Sommer-Lethargie zu verfallen schien, war plötzlich hellwach: 1:0 für Dortmund, durchaus verdient (72.) Gittens, 20, entwickelte sich in der Schlussphase zum Aktivposten – und dürfte gute Chancen haben, im zweiten Saisonspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Werder Bremen wieder in der Anfangsformation zu stehen.
Dortmunds Auftakt glückte, nur einmal rutschte so manch ein schwarz-gelbes Herz in die Hose: als Anton eine Flanke fast ins eigene Tor abfälschte (77.). Als Gittens in der Nachspielzeit zum 2:0 konterte, spürte man im Dortmunder Stadion schon wieder einen Hauch Euphorie.
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