Paris. Simone Biles hat jetzt schon eine Geschichte von Olympia 2024 in Paris geschrieben. Sie kann die Spiele prägen. Ein Kommentar.

Simone Biles hat die perfekte Olympia-Geschichte geschrieben. Nachdem sie 2021 bei den Spielen in Tokio die dunkelste Stunde ihrer Turn-Karriere erlebt hatte, hat sie nun in Paris ihre eigene Wiedergeburt gefeiert. Gold im ersten von vier Finals – was für eine Leistung! Wenn sie so weitermacht, kann sie diesen Spielen ihren Stempel aufdrücken wie es seit langem keinem Athleten, keiner Athletin mehr gelungen ist. Der Hype um die 1,42 Meter kleine US-Amerikanerin ist schon jetzt gigantisch: Endlich ist da wieder ein echter Olympia-Star.

Vier Augenringe fur Olympia

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    Seit US-Schwimmer Michael Phelps und dem jamaikanischen Sprinter Usain Bolt hat die Fünf-Ringe-Welt auf eine Athletin oder einen Athleten von diesem Format gewartet. Jemanden, der mehr ist als ein herausragender Sportler. Eine Pesönlichkeit, die die Grenzen ihres Sports verschiebt und gleichzeitig darüber hinaus Haltung beweist, Einfluss nehmen kann. Phelps und Bolt sammelten Medaillen und Rekorde. Der Schwimmer brach zudem ein Tabu, sprach über seine Depression. Bolt ließ die Leichtathletik durch seine herausragenden Entertainment-Fähigkeiten erstrahlen.

    Melanie Meyer verfolgt in Paris die Olympischen Spiele.
    Melanie Meyer verfolgt in Paris die Olympischen Spiele. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

    Simone Biles - ihr Vermächtnis ist immens

    Sportlich war Biles‘ Vermächtnis schon vor ihrer Rückkehr auf die olympische Bühne immens. 30 WM-Medaillen hat sie allein gesammelt, drei Elemente sind nach ihr benannt. Doch jetzt hat sie eine neue Dimension erreicht.

    Mit ihrem Weg ist sie zum Vorbild einer jungen Generation geworden. Sie hat dafür sensibilsiert, dass mentale Erschöpfung keine Ausrede ist und Sportlerinnen Menschen, keine schmerzbefreiten Roboter sind. Sie hat einen Wandel in ihrer Sporart angestoßen. Das ist nicht hoch genug zu bewerten.

    Simone Biles: Noch stärker, noch glänzender

    In Paris beweist die 27-Jährige, dass ihr Weg der richtige war. Sie hat in ihrem Innern eine noch stärkere Version von sich selbst gefunden. Und sie ist eine Anführerin geworden – an und abseits der Geräte. Wenn es dann im Wettkampf zählt, liefert sie ab. Sie zeigt mit Freude das Ergebnis ihrer harten Arbeit. Haltung und Höchstleistung – so wie es nur echten Superstars gelingt.