München. Dank einer wilden ersten Halbzeit hat Spanien Frankreich mit 2:1 besiegt und das Finale bei der EM 2024 gebucht. Der Liveticker zum Nachlesen.

Am Dienstag, 9. Juli, 21 Uhr, standen sich Spanien und Frankreich im EM-Halbfinale gegenüber. Es war auch das Duell des schwachen Superstars Kylian Mbappé gegen den zuletzt so starken Dani Olmo - mit dem besseren Ende für den Leipziger. Der Ticker zum EM-Halbfinale zum Nachlesen.

EM 2024: Spanien - Frankreich - So spielten die Teams:

Spanien: Unai Simon - Jesus Navas, Nacho, Laporte, Cucurella - Rodri, Fabian, Dani Olmo - Lamine Yamal, Morata, N. Williams

Frankreich: Maignan - Koundé, Upamecano, Saliba, Theo - Tchouameni, Kanté, Rabiot, Dembelé - Kolo Muani, Mbappé

EM 2024: Spanien will an seine goldene Generation anknüpfen

Die Gemütslage könnte derweil kaum verschiedener sein. Da wären die Spanier, die über das gesamte Turnier hinweg überzeugen konnten und zuletzt Deutschland in der Verlängerung mit 2:1 bezwungen haben. Nun hofft „La Furia Roja“ mit dem Einzug in das EM-Finale an die Zeiten der goldenen Generation anknüpfen zu können. Er habe als Kind das Gefühl erlebt, „dass wir Champions sein können“, sagte Mittelfeldstar Rodri von Manchester City vor dem EM-Halbfinale in München. „Jetzt ist Spaniens eines der besten Teams. Wir wollen dasselbe tun.“

Ausgelassener spanischer Jubel: Rodri (Mitte) nach dem Sieg im EM-Viertelfinale gegen Deutschland.
Ausgelassener spanischer Jubel: Rodri (Mitte) nach dem Sieg im EM-Viertelfinale gegen Deutschland. © AFP | KIRILL KUDRYAVTSEV

2008 und 2012 krönte sich Spanien zum Europameister, dazwischen feierte das Team im Jahr 2010 den WM-Triumph. „Die goldene Generation ist heute eine goldene Generation“, sagte Rodri am Abend vor dem Halbfinale. „Aber am Anfang waren sie es nicht. Sie mussten das Vermächtnis erst aufbauen. Wir wissen, dass wir hart arbeiten müssen, um unser Ziel zu erreichen“, führte Rodri am Montag aus. 

EM 2024: Spanien-Trainer del Bosque will statt Spektakel lieber siegen

Beim letzten EM-Duell der beiden Teams im Jahr 2012 gewann Spanien durch einen Doppelpack des Leverkusener Meistertrainers Xabi Alonso mit 2:0. Im bisherigen Turnierverlauf überzeugten die Spanier, während die Franzosen für Fußball-Magerkost kritisiert wurden. „Es geht vor allem um den Sieg. Vor allem jetzt ist es wichtig, zu gewinnen“, sagte Trainer Luis de la Fuente. „Wir versuchen, schönen Fußball zu spielen. Aber wir wollen auch pragmatischen Fußball spielen.“

Verzichten müssen die Spanier auf die gesperrten Verteidiger Dani Carvajal und Robin Le Normand sowie auf den verletzten Mittelfeldstrategen Pedri. Seine Rolle wir Leipzigs Dani Olmo einnehmen. 

Frankreich im EM-Halbfinale: Mbappé und Griezmann im Formtief

Das Gegenteil stellt Frankreich dar. Das Team von Didier Deschamps hat noch kein eigenes Tor aus dem Spiel geschossen. Überhaupt stehen neben dürftigen Leistungen erst drei eigene Treffer zu Buche. In der entscheidenden EM-Phase setzt die Équipe Tricolore auf die Ausnahmequalitäten von Kylian Mbappé und Antoine Griezmann. „Das sind die Spieler, die zu jedem Zeitpunkt das Spiel entscheiden können. Wir brauchen sie bis zum Schluss - vor allem, wenn wir das Finale erreichen und gewinnen wollen“, sagte Mittelfeldakteur Adrien Rabiot von Juventus Turin am Montag. Rabiot kehrt nach seiner Gelbsperre im Viertelfinale zurück ins Team. 

Antoine Griezmann (links) und Kylian Mbappé wollen im EM-Halbfinale Frankreichs gegen Spanien dringend zu alter Form finden.
Antoine Griezmann (links) und Kylian Mbappé wollen im EM-Halbfinale Frankreichs gegen Spanien dringend zu alter Form finden. © Getty Images | Kevin C. Cox

Mbappé und der viel kritisierte Griezmann sind bei der EM in Deutschland nicht so prägend, wie sich das die Franzosen erhofft hätten. Griezmann droht gegen Spanien sogar ein Platz auf der Bank. Den muss der nach einem Nasenbeinbruch gehandicapte Real-Star Mbappé nicht fürchten.

„Das war ein großer Schock für ihn“, sagte Trainer Didier Deschamps über die Verletzung vom EM-Start. Das Sichtfeld sei durch die Schutzmaske eingeschränkt, er habe sich daran gewöhnen müssen. „Ich bin sicher, dass Kylian und alle anderen 110 Prozent geben werden.“ Mbappé sei mental in der richtigen Verfassung.