London. Nach dem 0:2 gegen Real Madrid im Champions-League-Finale hadern die BVB-Bosse mit dem Spielverlauf und den verpassten Chancen.
Hans-Joachim Watzke stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, der Blick des Geschäftsführers von Borussia Dortmund war leer, als er vor das ZDF-Mikrofon trat. „Total enttäuscht“ sei er, sagte Watzke. Die Enttäuschung resultierte vor allem daraus, dass der BVB im Champions-League-Finale gegen Real Madrid über weite Strecken ein herausragendes Spiel gemacht hatte. Die Dortmunder hatten konzentriert verteidigt, kaum Chancen zugelassen, selbst allerbeste Gelegenheiten herausgespielt – und doch 0:2 verloren. „Wir haben es sehr gut gemacht und hätten in der ersten Halbzeit in Führung gehen müssen“, sagte der BVB-Boss. Er sei aber schon nach der ersten Halbzeit skeptisch gewesen, „weil wir aus unserer großen Chancen-Überlegenheit kein Tor gemacht haben“.
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Und so kam es, wie es gegen Real Madrid eben oft kommt: „Es war dann ein eigenes Spiel, weil bei uns nach 60 bis 65 Minuten etwas die Kräfte schwanden“, haderte Watzke. „Und Real war dann eiskalt.“ Klar, der Geschäftsführer der Borussia war „stolz, dass wir überhaupt hier sind“, dass seine Mannschaft bis in dieses Finale im Wembley-Stadion vorgedrungen war. „Aber wenn du in diesem Spiel diese Chancen hast und am Ende gewinnt wie fast immer Real – dann ist das schon enttäuschend.“
Auch Sebastian Kehl war extrem enttäuscht. „Ich bin leer“, sagte der BVB-Sportdirektor. „Wir haben alle auf diesen Tag hingefiebert, haben alles getan, um zu gewinnen. Jetzt ist man erstmal aufgebraucht, es war eine kräftezehrende Saison.“ Und auch Kehl haderte damit, wie dieses Spiel gelaufen war: „Wir hatten überragende Tormöglichkeiten und müssen daraus ein Tor machen“, meinte er – und hatte ein ähnlich ambivalentes Gefühl wie sein Vorgesetzter Watzke. „Wir werden stolz sein auf das, was wir geleistet haben, wir sind stolz auf unsere Fans, die dieses Spiel zu einem unvergesslichen gemacht haben“, sagte Kehl. „Aber wir sind trotzdem enttäuscht, wir waren so nah dran – dann musst du es auch ziehen.“