Essen. Fortuna Düsseldorf fordert heute Bayer Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals. Für F95 verbirgt sich mehr als eine Chance. Ein Kommentar.
Bayer Leverkusen verkündete: Victor Boniface und Exequiel Palacios sind fit für das Pokalhalbfinale. Xabi Alonso, Trainer einer Mannschaft, die das Verlieren verlernt zu haben scheint, hat zwei Optionen mehr, um Fortuna Düsseldorf aus dem Weg nach Berlin zu coachen.
Doch in der NRW-Landeshauptstadt kann die Nachricht nur zu einem Schulterzucken geführt haben. Man ist der stolze Außenseiter. „Irgendwann müssen sie ja mal verlieren, warum nicht gegen uns?“, fragte Torwart Florian Kastenmaier. Tipps für seinen Matchplan holt sich Trainer Daniel Thioune keine: „Ich kann leider keinen meiner Kollegen fragen, weil bisher ja noch niemand gegen Leverkusen gewonnen hat.“ Frech, selbstbewusst. Die Rolle steht der Fortuna. Und der aktuelle Erfolg gibt ihr auch das Recht dazu.
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Die ganz großen Pokaltriumphe aber sind lange her: 1979 und 1980 siegte die Fortuna im Finale, der heute 67 Jahre alte Sportvorstand Klaus Allofs war da noch Spieler. Heute steht die von ihm mitgeformte Fortuna wieder im Rampenlicht. Mit einem Trainer, der in seiner dritten Saison zum Klub zu passen scheint wie lange keiner mehr. Mit einer ausgewogenen Mannschaft. Und einem kreativen Ansatz: Die Aktion „Fortuna für alle“ soll am Wochenende zum dritten und letzten Mal in dieser Saison kostenlos das Stadion gegen Braunschweig vollmachen. Die Anfragen übersteigen bereits das Kartenvolumen.
Der eigene Höhenflug und die Attraktivität das Gegners lassen Fortuna Düsseldorf nach den wilden Jahren unter Norbert Meier und dem letzten Bundesliga-Aufstieg 2018 unter Friedhelm Funkel wieder auf der Fußballlandkarte auftauchen. Das kann auch das Interesse weiterer Sponsoren aus der wirtschaftsstarken Landeshauptstadt Düsseldorf wecken. Wie auch immer die Partie heute ausgeht: Für Düsseldorf stehen die Chancen gut, mehr als eine Momentaufnahme zu sein.