Essen. Die NRZ wird 1966 20 Jahre alt und gehört in dem Jahr zur Spitzengruppe der deutschen Tageszeitungen. Erster Computer im Verlag.
1966 feiert die NRZ ihr 20-jähriges Bestehen. Pünktlich zum 13. Juli, dem Erscheinungstag der ersten NRZ-Ausgabe 1946, lädt der Verlag zu einem Empfang im Kammermusiksaal des Essener Saalbaus. In seiner Begrüßungsrede blickt Verleger Dietrich Oppenberg auf die Anfangszeit der NRZ zurück: „Die Wiege unserer Zeitung war sehr klein. In wenigen Räumen zusammengedrängt, arbeiteten Redaktion und Verlag in der Sachsenstraße, und doch waren alle besessen von der Aufgabe, eine Zeitung herauszubringen. Die Bevölkerung an Rhein und Ruhr hatte Hunger. Der dürre Leib verlangte nach Brot und der hungrige Geist sehnte sich nach unverfälschten Nachrichten und einem Wort der Zuversicht.“ 20 Jahre lang hat die NRZ diese Zeit bewusst miterlebt und die Ereignisse getreulich aufgezeichnet, so Oppenberg.
Das Problem der Papierknappheit, das den Verlag und seinen Verleger in den ersten Jahren umgetrieben hat, ist 20 Jahre später kein Thema mehr: „Heute ist das tägliche Erscheinen der Zeitungen zur Selbstverständlichkeit geworden, und Papier gibt es in ausreichenden Mengen.“ Welchen bedeutenden Platz in der Medienlandschaft der jungen Bundesrepublik sich die NRZ erarbeitet hat, darauf ist ihr Gründer besonders stolz: „Die NRZ gehört zur Spitzengruppe der deutschen Tageszeitungen. An jedem Wochenende verlassen 275.000 Exemplare unsere gewaltigen Rotationsmaschinen. Die NRZ ist aus dem Leben an Rhein und Ruhr nicht mehr wegzudenken.“ 20 Jahre nach der Gründung arbeiten täglich mehr als 3000 Menschen in den Redaktionen, in Verwaltung und Auslieferung für die NRZ.
Grundstein für das NRZ-Pressehaus wird gelegt
Bereits drei Monate zuvor legt der Verlag den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft. Am 20. April beginnt in der Sachsenstraße in Essen der Bau des neuen NRZ-Pressehauses. Es entstehen neue Verlags- und Druckereigebäude. Den Neubau begründet Oppenberg in seiner Begrüßungsrede bei der NRZ-Festversammlung: „Der Neubau ist notwendig geworden, weil die Anforderungen des Lesers und Inserenten an Qualität und Umfang der Zeitung ständig steigen.“ Weiter verspricht er: „Wenn der Neubau fertig ist, wird die NRZ noch aktueller, noch umfangreicher und noch farbenfroher sein können.“
Zum runden Geburtstag erreichen die NRZ zahlreiche Glückwünsche von Prominenten, Politikern und anderen wichtigen Personen der Öffentlichkeit. In der Festschrift werden u.a. die Glückwünsche von Bundepräsident Heinrich Lübke, Bundeskanzler Ludwig Erhard, Willy Brandt, der Kölner Erzbischof Kardinal Frings und sein Essener Kollege Bischof Hengsbach.
Neben der Feierstunde am 13. Juli gibt es am 10. September auch noch ein großes Betriebsfest in der Stadthalle Oberhausen mit einem 50-minütigen Unterhaltungsprogramm.
Kurz vor Ende des Jahres erreicht die Redaktionsräume der Zeitung wieder einmal der technische Fortschritt: am 19. Dezember bekommt die NRZ ihren ersten Computer.