Die Währungsreform stellt die NRZ vor eine besondere Herausforderung. Zeitungen sind in diesen Tagen wichtigster Nachrichtenmittler.
Das Jahr 1948 steht in Westdeutschland im Zeichen der Währungsreform. Die Einführung der Deutschen Mark beschäftigt natürlich auch die Redaktion der NRZ. Hier weiß man, dass die Leser viele Fragen zur Reform haben werden. Diese möchte man beantworten. Doch so leicht ist es in diesen Jahren nicht.
Die Presse steht noch weitgehend unter der Kontrolle der Besatzungsmächte und wartet Tag für Tag auf den „Befehl“, den neuen Gesetzestext drucken zu können. Im Falle einer solchen „Auflage“ darf von der Redaktion kein Wort verändert werden.
Gesetzestext muss unverändert gedruckt werden
Am frühen Abend des 19. Juni kommt dann die erlösende Nachricht: Währungsreform am 20. Juni, Veröffentlichung der entsprechenden Gesetze in der Ausgabe dieses Tages. Über den Fernschreiber erreichen die Redaktion in Essen tropfenweise die neuen Paragraphen. Es dauert mehrere Stunden bis der Gesetzestext vollständig in der Redaktion ankommt.
Doch für die Seite 1 ist er deutlich zu lang. Bis auf die Titelseite steht die Ausgabe für den kommenden Tag zu diesem Zeitpunkt bereits. Die eigentlich schon fertig gestellte Seite 2 muss nochmal bearbeitet und ein anderer Text weggeworfen werden. Am Morgen des 20. Juni erscheint die NRZ unter der Überschrift: „Deutsche Mark ist ab Montag gesetzliches Zahlungsmittel“. Die Zeitung ist an diesem Tag der Informationslieferant Nummer eins. Hier finden die Leser alle wichtigen Neuigkeiten rund um die neue Währung.