Am Niederrhein. . Die Niederrheiner zelten nicht einfach wenn sie zelten. Sie schweben. Etwa bei Familie Kurkowiak in der Dingdener Heide bei Wesel

Die Niederrheiner sind ein bisschen ver-rückt. Man könnte auch sagen, sie lassen sich immer etwas einfallen. Wir haben uns umgeschaut und seltsame Dinge gesehen. Niederrheiner gehen gern über Stock und Stein – barfuß. Sie essen im Kuhstall, schwimmen im Schlaf, lieben Elfen und Trolle, werfen nach dem Frühstück gern mit dem Tomahawk. Sie staunen? Wir werden es Ihnen beweisen. Ab heute in unserer kleinen Sommerserie. Start: die schwebenden Zelte in der Dingdener Heide.

Ähem, liebe Frau Kurkowiak, da hinauf? Stefanie Kurkowiak, Chefin auf dem Campingplatz im Ferien- und Erholungsgebiet Dingdener Heide, lächelt. Und hilft mit dem Satz: „Sie können statt der Strickleiter auch die Baumstammtreppe benutzen.“ Nett. Und dann: Einfach abhängen, den Boden unter den Füßen verlieren, nur noch da sein.

Michael, Ben, Stefanie, Manfred und Paula Kurkowiak, von links. Die schwebenden Zelte kommen bei allen Generationen gut an.
Michael, Ben, Stefanie, Manfred und Paula Kurkowiak, von links. Die schwebenden Zelte kommen bei allen Generationen gut an. © Lars Fröhlich

Seit fünf Jahren lassen Stefanie und Michael Kurkowiak ihre Gäste schweben. Um die 7,5 Quadratmeter groß sind die etwas anderen Hängematten, die, weil man in ihnen ja nicht hängt sondern schwebt, Schwebezelte heißen. Fest zwischen zwei oder drei Bäume gespannt, schaukelt man sich sanft in die Natur hinein – mit unschlagbar romantischem Blick auf den See. Ein bisschen Robinson Crusoe, ein bisschen Pfadfinderzauber und ganz viel niederrheinisches Hochgefühl.

Taschenlampe und LED-Licht gehören zur Schwebezelt-Ausrüstung

Weil zur Schwebezelt-Ausrüstung auch eine Taschenlampe und eine LED-Lampe gehören, sehen die Dinger nachts aus wie kleine unbekannte Flugiglus, die zur Landung ansetzen. Und wer das Dach zusammenrollt, hat einen traumhaften Blick auf den Sternenhimmel...

Den Campingplatz in der Dingdener Heide betreibt Familie Kurkowiak nun schon in dritter Generation. Das Naturschutzgebiet ist keine 500 Meter entfernt, Rad fahren, spazieren gehen, Seele baumeln lassen, alles vor der Haustüre.

Die Alternative, für alle, die die Natur auch mögen, aber lieber festen Boden unter den Füßen haben.
Die Alternative, für alle, die die Natur auch mögen, aber lieber festen Boden unter den Füßen haben. © Lars Fröhlich

Auf dem Boden zelten kann jeder, haben sich die Kurkowiaks gedacht und vor fünf Jahren eben ‘mal probehalber die robusten Outdoor-Hänger am Seeufer aufgespannt.

Die Dinger waren sofort der Renner. „Junge Leute, Familien mit Kindern und sogar ältere Ehepaare buchen sich ein, in der Regel für ein Wochenende oder eine Nacht.“ Dank ausgetüftelter Technik sind die Teile überraschend stabil, man schwebt ohne durchzuhängen.

So eine schwebendes Zelt hat schon seine Vorteile. Es bietet Schutz vor wilden Tieren, man bekommt keine nassen Füße, und romantisch ist es auch noch

Wer doch lieber festen Boden unter den Füßen hat, die Kurkowiaks können auch anders: drei quietschbunte Seehütten sind am anderen Ufer aufgebaut.

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Wobei, ein Schwebezelt hat Vorteile: Es bietet Schutz vor wilden Tieren, keine Regenwasserflut unterspült den Schlafsack oder macht nasse Füße. Und die Aussicht ist einfach spektakulär.

Die Niederrheiner sind gar nicht verrückt, die schweben einfach nur zwischen den Bäumen...

>>>>Eine Nacht im Zelt schweben Eine Nacht im Zelt schweben – das kann man im Ferien- und Erholungsgebiet Dingdener Heide bis 15. September. Die Saison 2018 beginnt Mitte April. Kosten für zwei Erwachsene im Zelt, inkl. Pkw-Stellplatz: 32,50 Euro. Wer die Zweier-Romantik pushen will, kann die 79,90 Euro-Variante wählen, dann gibt’s Frühstückskorb, Sekt/Betthupferl dazu. Infos: www.dingdener-heide.de