Es heißt verharmlosend „Dieselfahrverbot“. Dabei wird unterschlagen, dass auch brave, altgediente, hochmusikalische Benziner betroffen sind!

Irgendwann habe ich es für eine gute Idee gehalten, ein Auto anzuschaffen. Damals, als die Automobilbranche als Jobmotor galt. Als Unterstützer heimischer Produkte kaufte ich einen in weiten Teilen in Bochum zusammengeschweißten Astra. Der unter Zuhilfenahme von sieben bis acht Litern Benzin mit beliebigen Oktanen 75 Pferdestärken füttert.

Das trug sich vor mehr als zwei Jahrzehnten zu. Da ich aber Studien entnahm, dass die Hälfte der Schadstoffe, die ein Auto verursacht, bei dessen Produktion entstehen, hielt ich es ökologisch für geboten, Opelchen zu fahren, so lange der TÜV seine Plakette gewährt. Nach dem Urteil aus Gelsenkirchen weiß ich: eine weitere Plakette für die Umweltzone wird der Kombi nicht bekommen.

Das führte zum Ausstoß jeder Menge verbaler Schadstoffe meinerseits. Ich tröste mich derweil auf den letzten Fahrten mit Musik. Aus dem Cassettendeck. War serienmäßig. Opelchen ist der einzige Ort, wo ich Cassetten hören kann. Wenn Sie also demnächst irgendwo in Essen laute Musik der 80er und 90er aus einem verbeulten, blauen Auto hören: Das bin ich. Solange bis der Kombi mit Cassettendeck anerkannt ist.

Als rollendes Museum.